Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - A47
DOI: 10.1055/s-0035-1551621

Serombehandlung mit einem langsam vernetzenden Fibrinkleber

O Camara 1, T Apostolov 1, A Kieselbach 1, M Pilch 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe-Abteilung Gynäkologie, Bad Langensalza

Fragestellung: Ist eine Fibrinklebung nach mehrfachen Serompunktionen an der Brust möglich und erfolgreich?

Methodik: Eine 57-jährige Patientin mit einem Mammakarzinom im unteren, äußeren Quadrant wurde am 20.05.2014 brusterhaltend operiert. Es handelte sich um einen pT1c-invasiv-duktales Mammakarzinom, der Sentinel war negativ. Die Hormonrezeptoren waren mit ER 90% und PR 5% positiv. Der c-erbB-2 war negativ, der Ki67 war 1%. Der kleinste Resektionsrand war 12 mm. Im postoperativen Tumorboard vom 12.06.2015 wurden Tamoxifen und Bestrahlung der linken Brust empfohlen. Vom 23.06.2014 bis 30.07.2014 erfolgte eine adjuvante Strahlentherapie in kurativer Intention mit 50,4 Gy und Infield-Boost des Tumorbettes 60,2 Gy. Während des Kursaufenthaltes wurde ein Serom von 8 × 2 cm festgestellt, jedoch ohne Intervention. 22.10.2014 erste Serompunktion und Antibiose mit Cefuroxim, 10 Tage später wiederholt. Das Punktat von 22.10. zeigte Staphylococcus epidermidis nach Anreicherung. Nach der zweiten Punktion gab es kein Keimwachstum, ebenso die weiteren Punktionen. Am 28.01.2015 wurde nach Punktion des Seroms unter Ultraschallsicht ARTISS instilliert, mit etwas NaCl 0,9% nachgespritzt, in der Seromhöhle verteilt und bis zur Verklebung komprimiert. Auch im Punktat vom 28.01. gab es kein Keimwachstum.

Ergebnisse:

Der neuartige Fibrinkleber ARTISS mit seiner langsamen Vernetzung gibt uns Zeit ersten die Substanz besser zu verteilen und zweitens eine bessere Modellierung. Keine weitere Punktion nach der Verklebung.

Schlussfolgerung: bei wiederholten, hartnäckigen Seromen ist frühzeitig an die langsame Fibrinklebung zu denken.