Zusammenfassung
Depressive Störungen gehören neben den demenziellen Erkrankungen zu den häufigsten
psychischen Störungen im höheren Lebensalter. Mit dem demografischen Wandel und dem
damit verbundenen Anstieg des Anteils der über 65-Jährigen werden sie zu einer zentralen
und drängenden Versorgungsherausforderung. Depressive Störungen im Alter sind behandelbar,
wenngleich Besonderheiten im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen bestehen. Bei der Optimierung
von Behandlung wird Leitlinien eine hohe Bedeutung beigemessen. Doch wie wird die
Behandlung depressiver Erkrankungen im höheren Lebensalter in aktuellen Leitlinien
abgebildet? Eine systematische Recherche nach Behandlungsempfehlungen in aktuellen
evidenz- und konsensbasierten Leitlinien hinsichtlich psychotherapeutischer und psychosozialer
Behandlungsansätze verweist auf eine bisherige Vernachlässigung dieser hoch relevanten
Patientengruppe.
Abstract
Besides dementia, depressive disorders belong to the most common mental disorders
in the elderly. Along with the demographic change and the associated increasing proportion
of older people aged 65 and more they become a central and urgent challenge. Depressive
disorders in old age are treatable, although they involve special features when compared
to younger adults. Guidelines are considered to be of great importance in the optimization
of treatments. But how will the treatment of depressive disorders in the elderly displayed
in the current guidelines? A systematic search for treatment recommendations in current
evidence- and consensus-based guidelines regarding psychotherapeutic and psychosocial
treatment approaches indicates that this highly relevant patient group has been strongly
neglected so far.
Schlüsselwörter
Psychotherapie - psychosoziale Interventionen - Depression - Alter - Leitlinie
Keywords
psychotherapy - psychosocial interventions - depression - late-life - guidelines