Übersicht
Dieser Forschungsbericht fasst die jüngeren Untersuchungsergebnisse zur Sexualitätsgeschichte
der frühen Bundesrepublik zusammen und skizziert den aktuellen Forschungsstand zur
Geschichte der Sexualwissenschaft in Deutschland. Daran anschließend liefert der Bericht
einen Überblick über die vorliegenden Untersuchungen zur Geschichte der 1950 gegründeten
interdisziplinär ausgerichteten Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS),
die aufgrund mangelnder konkurrierender Fachgesellschaften in den ersten beiden Jahrzehnten
der Bundesrepublik eine Monopolstellung innehatte. In dieser Zeit, in der die deutschen
Sexualwissenschaftler_innen noch um akademische und politische Anerkennung rangen,
kam es zu starken Verschiebungen der gesellschaftlich akzeptierten Sexualnormen sowie
der Moral- und Wertvorstellungen in Bezug auf Sexualität. Die Wissenschaftler_innen
der DGfS brachten sich aktiv in den öffentlichen Sexualitätsdiskurs ein. Einerseits
beförderten sie die sexuelle Liberalisierung, andererseits sahen sie sich aber auch
deren Rückwirkungen und Folgen ausgesetzt.
Schlüsselwörter
Geschichte der Sexualwissenschaft - Gesellschaftsgeschichte - Medizingeschichte -
Sexualitätsgeschichte - Sexualität und sozialer Wandel - Wissenschaftsgeschichte