Pneumologie 2015; 69 - A9
DOI: 10.1055/s-0035-1555591

Effekte einer telemedizinischen Überwachung auf die Akzeptanz der CPAP Therapie bei OSA Patienten nach Schlaganfall

M Schröder 1, A Tietze 1, G Nilius 1
  • 1HELIOS Klinik Hagen-Ambrock

Hintergrund:

Die Therapie einer Schlafapnoe hat auf den weiteren Krankheitsverlauf und das Mortalitätsrisiko nach Apoplexie einen großen Einfluss. Die Therapie-Adhärenz spielt jedoch eine wichtige Rolle und ist insbesondere bei Patienten mit funktionellen und motorischen Einschränkungen oftmals stark limitiert. Wir stellen uns deshalb die Frage, ob durch die zeitökonomische Methode des Telemonitorings gegenüber einer konventionellen Betreuung eine größere Nutzungszeit erzielt werden kann.

Methodik:

80 Patienten mit einem AHI > 15 sollen bei dieser Kohortenstudie eingeschlossen werden. Nach Diagnostik und Therapieeinstellung werden die der Therapie zustimmenden Patienten randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt.

Die Patienten mit Telemonitoring und Motivation (MTM) werden bei Unterschreiten einer wöchentlich durchschnittlichen Nutzungszeit von < 4 Stunden/Nacht telefonisch kontaktiert, motiviert und gegebenenfalls einer weiterführenden Unterstützung durch den Service-Provider zugeführt.

Follow Up: Nach 6 Monaten erfolgt eine Kontrolluntersuchung aller Patienten im Schlaflabor. Als Vergleichsparameter dienen die Nutzungsdauer über den Gesamtzeitraum als Zielparameter, sowie Fragebögen zu Schläfrigkeit, Lebensqualität, OSAS Risiko und Mundtrockenheit.

Ergebnisse/Zwischenergebnisse:

Aktuell haben 16 Patienten (2 weiblich, Alter 54,1 ± 9,8, BMI 30,8 ± 6,4, AHI 32,0 ± 13,4) die studienrelevante Adhärenzzeit beendet, jeweils 8 mit und 8 ohne Telemonitoring. Über die 6 Monate wurden insgesamt 30 Interventionen durchgeführt, im Mittel 3,8 ± 3,6 pro Patient.

Die Mittlere Nutzungszeit betrug in der Kontrollgruppe 3,8 ± 2,5h/Nacht, in der Interventionsgruppe 5,6 ± 2,3h/Nacht.

Die Ergebnisse der Fragebögen im Follow Up, jeweils Kontrollgruppe vs. Intervention: ESS 4,6 ± 2,3 vs. 3,1 ± 3,9, SF12 körperlich: 37,6 ± 10,0 vs. 45,2 ± 12,4, SF12 psychisch 47,5 ± 15,4 vs. 51,6 ± 8,8, STOP-BANG 3,9 ± 1,1 vs. 3,6 ± 0,9, Xerostomie 5,6 ± 4,0 vs. 7,1 ± 3,7.

Diskussion:

Moderne CPAP Geräte lassen ein umfangreiches Telemonitoring zu, doch der personelle Aufwand muss berücksichtigt werden. Gerade "Problem"-Patientengruppen scheinen auch im weiteren häuslichen Therapieverlauf noch Beratung und Unterstützung zu benötigen.