Kostenerstattung von Unterkieferprotrusionsschienen bei OSAS

Einleitung:

Gemäß S3-Leitlinie Nicht-erholsamer Schlaf (Somnologie 2009) stellen Unterkieferprotrusionsschienen eine effektive Therapieform für leicht- bis mittelgradige schlafbezogene Atmungsstörungen dar und werden auch bei schwergradiger Schlafapnoe eingesetzt, falls eine CPAP-Intoleranz vorliegt.

Wenn Schlafmediziner die Schienentherapie verordnen, werden sie von den Patienten häufig gefragt, ob die Kosten von der Krankenkasse erstattet werden.

Methoden:

Es soll die aktuelle Kostenerstattungssituation in Deutschland aufgezeigt werden. Ein großer Teil der gesetzlichen Kassen übernimmt die Kosten von Unterkieferprotrusionsschienen bei OSAS im Rahmen einer Einzelfallentscheidung mittelweile vollständig, bis auf die gesetzliche Hilfsmittelgebühr. Zielführend ist die kompetente Beantragung durch einen schlafmedizinisch fortgebildeten Zahnmediziner (z.B. Mitglied der Deutschen Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin www.dgzs.de) und die Verordnung durch den Schlafmediziner. Bei Ablehnungen kann der Zahnmediziner die Patienten bei Widersprüchen unterstützen, um die Kostenübernahme der Apnoeschiene zu erwirken.

Ergebnisse:

Private Kostenträger erstatten die Unterkieferprotrusionsschienen bei OSAS vollständig, häufig auch bei Vorliegen einer Rhonchopathie. So handhaben es auch Bundeswehr und Polizei, damit bei Einsätzen, wo häufig ein Schlafen in Gemeinschaftsunterkünften nötig ist, für alle ein erholsamer Schlaf gewährleistet wird.

Schlussfolgerung:

Von der medizinisch indizierten Verordnung einer Protrusionsschiene sollte der Schlafmediziner nicht absehen, nur weil ihm evtl. die Kostenerstattung nicht klar ist. Es ist Aufgabe des mitbehandelnden Zahnmediziners zusammen mit dem Patienten, sich darum zu kümmern, so dass die verordnete Schienentherapie dann auch eingeleitet und anschließend durch den Schlafmediziner polygraphisch überprüft wird.