Suchttherapie 2015; 16 - S_06_03
DOI: 10.1055/s-0035-1557521

Der Gebrauch der E-Zigarette bei Teilnehmern des Rauchfrei Programmes

S Ofner 1, C Kröger 1
  • 1IFT Gesundheitsförderung Gesellschaft mbH, Deutschland

Einleitung: Die Rolle der E-Zigarette (EZ) als Hilfsmittel zur Tabakentwöhnung ist umstritten, auch die S3 Leitlinie (AWMF, 2015) spricht diesbezüglich keine deutliche Empfehlung aus. Mit der vorliegenden Studie werden anhand einer Stichprobe aufhörwilliger Raucher deren Nutzung der EZ sowie Erfahrungen, Einstellungen und Wissen zur EZ abgebildet.

Methoden: Die Stichprobe umfasst 500 Teilnehmer des Rauchfrei Programms des IFT und der BZgA, die ein Jahr nach Kursende telefonisch und standardisiert nachbefragt werden. Von den bisher 272 Befragten brach eine Person das Interview ab, von 65 Personen liegen noch keine demografischen Daten vor. Unter den Übrigen waren 92 weibliche und 115 männliche Probanden im Alter von 17 bis 75 Jahren (M = 45,66).

In einer Zwischenauswertung wurden 271 Datensätzen analysiert. Es wurden 3 Gruppen unterschieden: Personen, die die EZ während oder nach dem Kurs genutzt hatten (34 Personen, 13%) wurden aufgeteilt in DA-Nutzer, die die EZ in den letzten 7 Tagen verwendet (11 Personen, 32%) und TE-Nutzer, die die EZ in den letzten 7 Tagen nicht verwendet hatten (23 Personen, 68%). Der dritten Gruppe gehörten 237 Personen (87%) an, die die EZ während bzw. nach dem Kurs nicht genutzt hatten (NI). Unter ihnen waren 2 Personen, die bisher noch nichts von der EZ gehört hatten sowie 65 Personen (27%), die vor der Kursteilnahme eine EZ genutzt hatten.

Ergebnisse: Untersuchungen ergaben, dass Nutzer der DA/TE-Gruppe in 50% der Fälle die EZ während und/oder nach Kursteilnahme zum ersten Mal verwendet hatten. Es zeigte sich, dass meistens EZen mit Nikotin (in 70% der Fälle) genutzt wurden. Unter den TE-Usern gab der größte Teil (62%) an, mit der EZ wieder aufgehört zu haben. Grund hierfür waren meist das Gefühl, die EZ nicht mehr zu brauchen (35%) oder Nebenwirkungen (30%). Verglichen mit anderen Nikotinersatzpräparaten und Medikamenten zum Rauchausstieg, darunter das Nikotinpflaster, das von 11% und somit von allen Hilfsmitteln am häufigsten eingesetzt wurde, erreichte die EZ einen höheren Wert.

Diskussion: Bisherige Ergebnisse der Studie zeigen, dass die EZ allgemein bekannt ist und im Rahmen des Rauchfrei-Programms sowie im Vorfeld von einigen ausprobiert wurde. Im Vergleich mit anderen Ausstiegshilfen wurde die EZ am häufigsten genutzt. Weitere Analysen zur Effektivität der EZ bei der Aufrechterhaltung der Tabakabstinenz, zu Einstellungen, Erfahrungen und Motivationen in Bezug auf die EZ sowie detaillierte Daten zur EZ-Nutzung werden aufgrund der noch geringen Fallzahlen nicht dargestellt. Diese Daten wird die Präsentation beinhalten. Die Studie wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.