...dann setzen wir das mal um! Implementationsforschung zum astra – Programm „Aktive Stressprävention durch Rauchfreiheit in der Pflege“

Einleitung: Die Herausforderung des Transfers von im Rahmen von Forschungsprojekten entwickelten Interventionen in die Praxis ist ein weit verbreitetes und dringendes Problem in der Prävention und Behandlung und hat zu einer eigenen Forschungsrichtung geführt: der Implementationsforschung. Implementation muss als interagierender Prozess auf mehreren Ebenen verstanden werden. Erfolgreiche nachhaltige Implementation ist nach bisherigen Erkenntnissen dann wahrscheinlich, wenn die Intervention, die durchführende Organisation und Person und die Betreuungsstruktur sowie der weitere Kontext bestimmte Merkmale aufweisen. Wie lässt sich bisheriges Wissen zur erfolgreichen Implementation auf die Einführung einer neu entwickelten Intervention in die breite Praxis anwenden?

Methoden: Einzelfallstudie im Rahmen des BMG-Projekts „astra-Implementationsforschung“. Die in der Forschung identifizierten Gelingensfaktoren von Implementation werden auf das Transferkonzept des astra – Programms „Aktive Stressprävention durch Rauchfreiheit in der Pflege“ angewendet.

Den Befunden von Durlak & DuPré (2008) folgend wird zur Einführung des astra-Programms angesetzt (a) am Kontext Arbeitsfeld Pflege (Berufsgruppe, Wissenschaft und Politik) und (b) auf Ebene der Pflegeeinrichtungen. Es werden Prozesse angestoßen, zur Förderung (a) des Aufbaus einer Betreuungsstruktur des Programms, seiner Integration in die Ausbildung, der Erweiterung der Evidenzbasis sowie der Normentwicklung in der Berufsgruppe. Ebenso werden Strukturen aufgebaut zur (b) Förderung der Kompetenz in den Ausbildungseinrichtungen, ihrer finanziellen Ressourcen für die Umsetzung sowie zur Verankerung des Themas in den Ausbildungsvorgaben.

Diskussion: Dieser Ansatz stellt einen Versuch dar, die Implementation einer Intervention in der Praxis evidenz-basiert durchzuführen.