Evaluationsergebnisse aus Deutschland

Einleitung: In Deutschland gibt es eine anhaltende Diskussion über die Gestaltung der Glücksspielpolitik (Monopol vs. Lizenzmodell vs. vollständige Liberalisierung). Hierbei spielen wissenschaftliche Erkenntnisse über einen evidenzbasierten Spieler- und Jugendschutz bislang eine untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund soll ein Beitrag geleistet werden, den aktuellen nationalen Forschungsstand bekannt zu machen.

Methoden: In diesem Vortrag werden Ergebnisse von Evaluationen zu glücksspielbezogenen Interventionen der letzten 5 Jahre aus Deutschland präsentiert (Literaturanalyse). Im Fokus stehen dabei die Reichweite, Akzeptanz und Wirkungen (Wissen, Einstellungen, Verhalten) der Maßnahmen. Die Evaluationen weisen eine unterschiedliche Qualität auf; teilweise handelt es sich um Kontrollgruppendesigns, teilweise sind ausschließlich Befragungen von Teilnehmern vorgenommen worden.

Ergebnisse: Im Einzelnen werden sowohl Befunde zu universellen Präventionsmaßnahmen in den Settings Schule (Walther et al., 2013; Kalke et al., 2012) und Freizeit (Hayer & Brosowski, 2014) als auch im Setting Allgemeinbevölkerung (öffentliche Kampagne der BZgA, 2013) dargestellt und diskutiert. Darüber hinaus erfolgt eine Zusammenschau von Evaluationsergebnissen zu Interventionen, die eher der indizierten Prävention zuzuordnen sind: Internet- (Jonas et al., 2012) und Hotline-Angebote (Hayer et al., 2015), Personalschulungen (Kalke et al., 2011) sowie Internetsozialkonzepte (Kalke, 2015).

Insgesamt ergeben sich erste Hinweise für einen Erfolg versprechenden Spieler- und Jugendschutz im Glücksspielwesen.

Diskussion:

Gleichzeitig wird deutlich, dass in diesem Feld die Präventionsforschung in Deutschland noch am Anfang steht und dass vor allem im Bereich des technischen Spielerschutzes ein großer Evaluationsbedarf vorhanden ist.