Z Gastroenterol 2015; 53 - G7
DOI: 10.1055/s-0035-1558905

In-vitro Untersuchungen zur Wirkungsweise isolierter Komponenten aus Myrrhinil®-Intest auf die intestinale Neurotransmission und Motilität

T Pumnea 1, B Lipowicz 2, M Storr 3, A Sibaev 1, 4
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik II, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2REPHA GmbH Biologische Arzneimittel, Langenhagen
  • 3Zentrum für Endoskopie, Starnberg, Deutschland
  • 4Walter Brendel Zentrum für experimentelle Medizin, Ludwig Maximilians Universität, München

Hintergrund und Ziele: Das pflanzliche Arzneimittel Myrrhinil-Intest®, bestehend aus Myrrhe, Kamillenblütentrockenextrakt und Kaffeekohle, wird erfolgreich in der supportiven Therapie einer Vielzahl funktioneller Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts eingesetzt. Jedoch ist der genaue Wirkmechanismus der einzelnen Substanzen des Phytopharmakons weitgehend unbekannt.

Methoden: Die Effekte der einzelnen Trockenextrakte auf spontane und elektrisch-induzierte Kontraktionen wurden in Organbaduntersuchungen an der glatten Dünndarmmuskulatur der Maus untersucht. Konzentrationen von 0,002 mg/ml bis 2 mg/ml (und bis 10 mg/ml für Kaffeekohle) wurden verwendet. Zusätzlich wurde mit intrazellulären Ableitungen die Wirkungen der Pflanzenextrakte auf die intestinale Neurotransmission untersucht. Gemessen wurden hierbei die Amplituden der exzitatorischen Junktionspotenziale (EJP) und der biphasischen inhibitorischen Junktionspotenziale (IJP), fIJP – schnelle und sIJP – langsame inhibitorische Junktionspotenziale).

Ergebnisse: Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle haben einen signifikanten reduzierenden Effekt auf die Amplituden der Spontanaktivität und auf elektrisch induzierte Kontraktionen. Das EJP wurde durch Kaffekohle und Kamilleextrakt und das fIJP durch Myrrhe, Kamille und Kaffekohle signifikant reduziert. Das sIJP wurde in unterschiedlich signifikantem Ausmaß von allen Trockenextrakten beeinflusst. Die höchste Wirkung auf dieses Potenzial wurde im Falle des Kamilletrockenextraktes registriert.

Schlussfolgerung: Die Pflanzenextrakte reduzieren die Amplituden der spontanen und der Spannungs-induzierten Kontraktion der glatten Dünndarmmuskulatur der Maus in einer konzentrationsabhängigen Weise und haben einen senkenden Effekt auf die Neurotransmission. Diese Mechanismen könnten den vorteilhaften Einfluss des Myrrhinil-Intest® in der supportiven Therapie gastrointestinaler Erkrankungen erklären.