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DOI: 10.1055/s-0035-1558923
Diagnostischer Stellenwert der Abdomen-Sonografie bei Patienten mit einer Sekundär sklerosierenden Cholangitis
Die „secondary sclerosing cholangitis in critical ill patients (SC-CIP)“ ist eine cholestatische Lebererkrankung, welche durch Entzündung, Fibrose und Destruktion der intra- und extrahepatischen Gallenwege charakterisiert ist, und vor allem bei Patienten mit komplexen Langzeitintensivaufenthalten mit Sepsis und ARDS auftritt. Ziel unserer Studie war es, die diagnostische Wertigkeit der Abdomen-Sonografie bei diesen Patienten zu untersuchen.
Patienten und Methoden: Bei 29 Patienten (f = 4, m = 25) war mittels einer ERC eine SC-CIP diagnostiziert worden. Wir verglichen die Abdomen-Sonografie-Befunde, welche innerhalb von 9,6 + 9,3 Tagen (0 – 28 Tage) vor der ERC durchgeführt worden waren, mit den ERCP-Befunden. Desweiteren analysierten wir die Laborbefunde (GOT, GPT, gGT, AP und Bilirubin) zum Zeitpunkt der ERC.
Ergebnisse: Das Alter bei ED der SC-CIP betrug 56+13 Jahre. Zum Zeitpunkt der ERC waren die Leberwerte (MW+SD) wie folgt: GOT 150+106 U/l, GPT 147+110 U/l, AP 989+728 U/l, gGT 1062+936 U/l, Bilirubin gesamt 9+8 mg/dl. Nur bei 41% (12 von 29 Pat.) der SC-CIP Patienten wurden sonographisch erweiterte Gallenwege beschrieben. Bei 5 von 29 Patienten (17%) wurde eine Erweiterung des Ductus hepaticus choledochus (DHC) und bei zusätzlichen 7 Patienten (24%) eine zentrale bzw. periphere Erweiterung der Gallenwege beschrieben. In der ERC hatten 6 von 29 Patienten (21%) eine DHC-Erweiterung und 16 von 29 Patienten (55%) hatten zusätzlich eine periphere Gallengangserweiterung. Casts, Rarefizierungen der peripheren Gallenwege bzw. biliäre Mikroabszesse wurden sonographisch nicht erkannt.
Schlussfolgerung: Die Abdomen-Sonografie liefert nur bei weniger als der Hälfte der SC-CIP Patienten diagnostische Hinweise für diese Erkrankung, daher bleibt die ERC der Goldstandard zur Diagnosestellung einer SC-CIP.