Gesundheitswesen 2015; 77 - A375
DOI: 10.1055/s-0035-1563331

Gesunde Mitarbeiter in Kleinst-, Klein- und mittleren Unternehmen (KMU) – Das Angebot betrieblicher Gesundheitsförderung als ein zukünftiges Geschäftsfeld für Kurorte- und Heilbäder sowie anerkannten Heilquellen- und Moorkurbetriebe -

C Stupp 1
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg

Hintergrund: Die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts befindet sich inmitten eines Strukturwandels, getrieben auch durch die demographische Entwicklung, den technologischen Fortschritt und die Globalisierung. Zentrale Themen sind eine alternde Belegschaft, Fachkräftemangel und auch arbeitsbedingte Erkrankungen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zeigt hierzu Lösungsansätze. Gleichwohl zeigen sich Herausforderungen; insbesondere bei KMU fehlen dazu nach wie vor Umsetzungskonzepte. Grund hierfür ist insbesondere, dass KMU den finanziellen und personellen Aufwand für das BGM nicht leisten können. Diese 99% der Unternehmen und über 60% der Beschäftigten benötigen Unterstützung durch überbetriebliche und regionale Vernetzung, bereits ausgearbeitete Angebote zur Gesundheitsförderung oder Beratung hierzu sowie Hilfe bei einer flankierenden Organisationsentwicklung im Rahmen der Verhältnisprävention. Die Bayerischen Kurorte und Heilbäder sowie anerkannten Heilquellen- und Moorkurbetriebe (KuHeMo) können hierbei professioneller Partner sein. Die bereits vorhandene Infrastruktur der KuHeMo ist eine vielversprechende Basis für die unverzichtbare regionale Vernetzung und eine Plattform für den notwendigen Erfahrungsaustausch, die erforderlichen Lernmöglichkeiten und die wechselseitige Unterstützung. Gesundheitsförderung ist eine zentrale Kompetenz der KuHeMo. Im Rahmen des Pilotprojekts „Bündnis für Gesunde Mitarbeiter“ bieten Bayerischer Heilbäder-Verband, AOK Bayern, Dehoga Bayern und die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. bereits Kompaktangebote für die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) an. Die erforderliche Organisationsentwicklung im Rahmen des Settingansatzes und der notwendigen Verhältnisprävention wäre aufbauend auf diesem bayerischen Pilotprojekt durch die Kooperationspartner aus Handwerk und Wirtschaft noch weiter zu entwickeln. In einem zweiten Schritt könnten KuHeMo damit als überregionale Kompetenzzentren für die betriebliche Gesundheitsförderung fungieren. Methodik: Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des vorgestellten Projekts neben einer Literatursichtung eine explorative Felduntersuchung, bestehend aus einem Experten-Hearing, einer Kompetenzanalyse der Anbieter sowie Bedarfsanalyse Nachfrager, durchgeführt. Die Ergebnisse werden in einen Leitfaden zur Erstellung bedarfsorientierter BGF-Angebote überführt und den Kurorten und Heilbädern zur Verfügung gestellt.

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