Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A17
DOI: 10.1055/s-0035-1570054

Untersuchung der Abhängigkeit des Alters bei Diagnosestellung auf Lokalrezidiv- und Fernmetastasierraten triple negativer Mammakarzinome

JC Radosa 1, 2, A Eaton 1, M Stempel 1, A Khander 1, C Liedtke 3, EF Solomayer 2, MP Radosa 4, M Gunthner-Biller 1, M Morrow 1, T King 1
  • 1Breast Service, Department of Surgery, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York/USA
  • 2Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinik des Saarlandes, Homburg
  • 3Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinkum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Lübeck/Germany
  • 4Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Jena, Jena

Einleitung/Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war es den Einfluss des Patientenalters bei Diagnosestellung auf das klinische Outcome von Patientinnen mit triple negativem Mammakarzinom (TNBC) zu untersuchen.

Material & Methoden:

Alle Patientinnen welche zwischen 1998 und 2011 aufgrund eines primären TNBC in der Abteilung für Breast Surgery des Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York/USA behandelt wurden, wurden mittels einer prospektiv erstellten abteilungsinternen Datenbank identifiziert. Klinische Information und Outcome-Daten wurden mittels der elektronischen Patientenakten gewonnen. Nach Alter bei Diagnosestellung (< 40 and ≥40 Jahre) wurden zwei Gruppen gebildet, welche im Bezug auf Lokalrezidiv- (LRR) und Fermetastasierungsraten (FMR) und krankheitsfreies Überleben (DFS) verglichen wurden.

Ergebnisse:

Von 1930 Patienten mit TNBC, waren zum Zeitpunkt der Diagnose, 289 (15%) < 40 und 1641 (85%) ≥40 Jahre alt. Jüngere Patientinnen zeigten einen größeren Tumordurchmesser (Median 2,0 cm vs. 1,7 cm, p = 0,001), wiesen öfter einen positiven Nodalstatus auf (47% vs. 36%, p = 0,022) und wurde häufiger mittels Mastektomie (61% vs. 42%, p < 0,0001) und adjuvanter Chemotherapie (91% vs. 81%, p < 0,0001) behandelt. In der univarianten Analyse zeigte sich kein Unterschied im Hinblick auf die LRR zwischen beiden Altersgruppen (5-Jahres-LRR = 6%). In der brusterhaltend therapierten Untergruppe (BET) (N = 1066), wiesen die jüngeren Patienten höhere LRR auf (5-Jahres-LRR = 10% vs. 6%, p = 0,03). Die kumulative Inzidenz an FM war höher für jüngere Patienten (5-Jahre-FMR = 20% vs. 14%, p = 0,04). Bei einem mittleren Follow-up von 74 Monaten (0 – 201) zeigte sich kein Unterschied im DFS (6-Jahre-DFS = 74% < 40 vs. 75% ≥40). In der multivarianten Analyse waren die Faktoren BET, positiver Nodalstatus, größer Tumordurchmesser und keine Chemotherapie assoziert mit einem höheren LR-Risiko und die Faktoren großer Tumordurchmesser, LVI und positiver Nodalstatus mit einem höheren FM-Risiko.

Zusammenfassung:

Das Alter zum Diagnosezeitpunkt scheint kein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung von LR oder FM zu sein.