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DOI: 10.1055/s-0036-1579608
Granulomatöse Mastitis. Ein Fallbericht
Einleitung: Granulomatöse Mastitis ist eine seltene gutartige chronische Erkrankung noch unklarer Genese, die vor allem junge Patientinnen betrifft. Oft sind es Frauen im gebärfähigen Alter, die bereits Kinder geboren haben und gestillt haben. Beschrieben wird auch ein gehäuftes Auftreten bei Hyperprolaktinämie. Die Erkrankung präsentiert sich mit einem tumorösen Infiltrat, lokalen Entzündungszeichen und Hautveränderungen. Bei nicht erfolgreicher Therapie bilden sich Fistel. Das klinische Bild ist dem eines inflammatorischen Mammakarzinom sehr ähnlich und muss mittels Biopsie und Feingewebeuntersuchung ausgeschlossen werden.
Material und Ergebnisse: Fallbericht. Eine 27-jährige Patientin (P1) wurde an der Brustambulanz wegen eines schmerzhaften Knoten (5 cm im Durchmesser) im oberen äußeren Quadranten der rechten Brust vorstellig. Anamnestisch wurde eine antibiotische Therapie bereits eingeleitet, jedoch ohne Erfolg. Das Klinische und sonografische Bild imponierten suspekt. Nach mehrmaligem Ausschluss einer Malignität mittels Biopsie und weiterer frustraner antibiotischer Therapie wurde zwischenzeitlich bei Ausbildung eines Abszesses dieser gespalten. Schließlich wurde eine Therapie mit oralen Kortikosteroiden (Methylprednisolon 40 mg, 1 × 1 tgl, für 2 Wochen, danach Ausschleichen der Therapie. Gesamte Behandlungsdauer 6 Wochen) durchgeführt. Regelmäßige klinische und sonografische Kontrollen zeigten gutes Ansprechen auf die eingeleitete Therapie. Zuletzt war die Läsion nicht mehr palpabel.
Drei Wochen nach Absetzten der Therapie präsentieret sich die Patientin wieder mit einem neuem retromammilären Herd von 4 cm im Durchmesser.
Diskussion: Zum Standard der Abklärung gehört der Ausschluss von Malignität mittels Biopsie. Die derzeitige Therapie der Wahl beinhaltet Antibiotika, Kortikosteroide, evtl. Abszessspaltung oder Excision Bei fortgeschrittenen Stadien wird aufgrund rezidivierer Fisteln und Abszessbildung als ultima ratio eine Mastektomie durchgeführt. Es existiert allerdings noch keine allgemein gültige Therapieform, die zu einem andauernden und guten kosmetischen Ergebnis führt. Obwohl erfolgversprechende Ergebnisse nach chirurgischer Excision und anschließender oraler Kortikosteroidtherapie erreicht wurden, kommt es häufig zu Wundheilungsstörungen und unzureichenden kosmetischen Ergebnissen. Somit bleibt es abzuwarten, ob eine neuerliche Exazerbation der Erkrankung auf das Wiedereinleiten der obengenannten Therapie anspricht.