Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0036-1580862
Schulungslandschaft in Deutschland – eine repräsentative Umfrage der Arbeitsgemeinschaft für Strukturierte Diabetestherapie (ASD)
Fragestellung: Ambulante und strukturierte Schulungsprogramme und -formen sind in Deutschland seit ca. 20 Jahren auf allen Versorgungsebenen implementiert und durch das DMP als Basisversorgung garantiert. Ziel der Initiative der ASD* war, Schulungslandschaft und -umstände in Deutschland zu beleuchten.
Methodik: Strukturierte Fragebögen wurden 2014 über Schulungs-Weiterbildungsstätten, als Beilage bei Diabetes und Stoffwechsel und über die Website der ASD verteilt. Die Auswertung erfolgte anonymisiert.
Ergebnisse: 184 Fragebögen wurden zurückgesandt. Ambulantes Setting gaben 67% an, stationär 24%, ambulant & stationär 7%, teilstationär 1%. Gruppenschulungen führten die Einrichtungen pro Quartal im Mittel bei DM 1 1,9mal, DM 2 9,7mal, Einzelschulungskontakte DM 1 16,9mal, andere 38,3mal pro Monat durch. Die Schulungseinrichtungen halten vor allem Schulungen für DM 1 mit ICT (85%), DM 2 mit Insulin CT (83%), DM 2 mit ICT (86%) und DM 2 ohne Insulin (90%) vor. Pumpenschulungen (68%), GDM-Schulungen (67%) und Hypertonieschulungen (51%) werden seltener angeboten. In Gruppenschulungen werden zusammen geschult: Patienten mit DM 1 und DM 2 18%, 50% DM 2 mit CT und ICT, 22% DM 2 mit und ohne Insulin. 73% halten für die Gruppe einen gemeinsamen Beginn und Ende ein. Verschiedene Schulungsprogramme werden benutzt: Grüßer/Jörgens für DM 1 42% der Einrichtungen, PRIMAS 37%, Grüßer/Jörgens für DM 2 57%, MEDIAS 72%, MEDIAS-ICT 50%, HYPOS 41%, BGAT 8%, eigene, nicht evaluierte Programme 33%.
Schlussfolgerungen: In einer repräsentativen Befragung zur Schulungssituation in Deutschland schulten 2/3 der Einrichtungen ambulant, ¼ stationär, dies in Einzel- und Gruppeninterventionen, weit überwiegend mit zertifizierten Schulungsprogrammen. Interventionen erfolgten in ca. 30 – 50% nicht streng zielgruppenspezifisch. Die Anzahl durchgeführter Hypertonie-Schulungen erscheint im Hinblick auf diese bei Typ 2-Diabetikern häufige Diagnose gering.