Fragestellung: Schwere Unterzuckerungen (SHypo) sind eine gefährliche Nebenwirkung der Insulintherapie
bei Diabetes mellitus Typ 1 (DM 1). Ziel der Untersuchung war, die Inzidenz von SHypo
nach Besuch eines strukturierten Schulungs- und Behandlungsprogramms (SuB ICT und
Pumpenschulung) zu untersuchen.
Methodik: In einer Hochschulklinik wurden von 50 stationär behandelten und geschulten Patienten
aktuell 20 Patienten im Zeitraum 01/2014 bis 01/2016 im Mittel nach 13 Monaten nachuntersucht
(ICT 11; CSII 9; 47,8 ± 16,0J, Diabetesdauer 19,9 ± 10,0J, 50% Frauen). Indikationen
für die Behandlung waren schwere Hypoglykämien, Hypowahrnehmungsstörungen, Plasmaglukoseschwankungen.
Patienten mit Gestationsdiabetes und Schwangerschaft wurden nicht eingeschlossen.
HbA1c wurde DCCT adjustiert (mittlerer Normbereich 5,05%).
Ergebnisse: Die Inzidenz von schweren Hypoglykämien (Glukose/Glukagoninjektion) sank von 0,10
auf 0/Pat./J. (p = 0,16), der HbA1c von 7,7 ± 0,9% auf 7,5 ± 1,1% (-0,12%, p = 0,31),
die Insulindosis von 58,8 auf 55,9 IE/d (-2,90, p = 0,48), der BMI blieb konstant
28,0 ± 5,9 auf 28,2 ± 6,5 kg/m2 (+0,17; p = 0,69).
Schlussfolgerungen: Problempatienten mit DM 1 wiesen nach stationärer Therapieoptimierung mit einem strukturierten
Schulungsprogramm und erfahrenem Fachpersonal nach 13 Monaten deutlich weniger schwere
Hypoglykämien auf und blieben im HbA1c 6,5 – 7,5%. Die Insulindosis änderte sich im
Nachuntersuchungszeitraum kaum.