Rofo 2016; 188 - WISS104_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581227

Erste Ergebnisse der Metallartefaktreduktion bei Untersuchungen des Oropharynx

S Niehues 1, S Thieme 2, L Schaafs 1, J Vahldiek 1, P Asbach 1, B Hamm 2
  • 1Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie CBF, Berlin
  • 2Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin

Zielsetzung:

Bildgebung des Oropharynx wird regelhaft durch Artefakte, die durch Fremdmaterial der Zähne entstehen, beeinträchtigt. Ziel war es, die Wertigkeit einer rohdatenbasierten Metallartefaktreduktion (SEMAR) bei Untersuchungen des Oropharynx zu evaluieren.

Material und Methodik:

Eingeschlossen werden konnten Patienten, bei denen Untersuchungen des Kopfes/Halses gefordert waren und bei denen im Scout bereits Fremdmaterial erkennbar war. In dieser frühen Phase der Auswertung konnten 47 Patienten ausgewertet werden. Analysiert wurde das Maß der Metallartefaktreduktion im direkten Vergleich zu der Rekonstruktion ohne SEMAR. Zudem wurde festgestellt, ob wichtige Informationen ohne SEMAR nicht diagnostiziert werden konnten.

Ergebnisse:

In allen Fällen konnte die Metallartefaktreduktion angewandt und ausgewertet werden. Im Durchschnitt wurden die Artefakte um 67% reduziert. In 3 Fällen (6,4%) wurde erst durch die Metallartefaktreduktion eine Pathologie oder deren Ausmaß erkennbar.

Schlussfolgerungen:

Obwohl die Metallartefaktreduktion primär für orthopädische Implantate vorgesehen ist lässt sich der entsprechende Algorithmus auch für Untersuchungen des Oropharynx anwenden. Hierbei kann eine deutliche Reduktion dentogener Artefakte erreicht werden. Im vorgestellten Kollektiv konnte in 6,4% der Untersuchungen die Diagnose erst durch den Einsatz von SEMAR gestellt werden.