Rofo 2016; 188 - WISS104_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581229

Screening von osteoplastischen Rippenläsionen durch eine neue planare Projektion des Rippenthorax

H Seuß 1, P Dankerl 1, A Cavallaro 1, M Uder 1, M Hammon 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Zielsetzung:

Evaluation sowohl der Screening- als auch der diagnostischen Qualität einer neuen, zweidimensionalen Projektion des gesamten Rippenthorax aus CT-Bilddaten zur Erkennung von osteoplastischen Rippenläsionen.

Material und Methodik:

Wir untersuchten retrospektiv konsekutive thorakoabdominale Computertomografien von 60 Patienten mit Prostatakrebs. Ein spezielles Nachverarbeitungsprogramm stellte alle Rippen in einer einzelnen Ebene dar. Herkömmliche multiplanare Rekonstruktionen (MPR) wurden als Referenzstandard herangezogen. Zur Simulation einer klinischen Situation hatte der Untersucher für beide Evaluationen 10 s Zeit um den Patienten auf sklerotische Rippenläsionen zu screenen. Anschließend wurde jede Rippe einzeln mit beiden Ansätzen ohne Zeitbegrenzung auswertet. Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Vorhersagewert, die benötigte Zeit und die Größe der Läsionen (größter Durchmesser < 5 mm, 5 – 10 mm, > 10 mm) wurden ausgewertet.

Ergebnisse:

Der Nachverarbeitungsalgorithmus stellte bei 53 von 60 Patienten alle Rippen richtig in einer Ebene dar, bei 5 Patienten war die Segmentierung der Rippen nur teilweise erfolgreich und bei 2 konnte keine der Rippen im kompletten Verlauf korrekt dargestellt werden. Durch das Screening der planaren Rekonstruktion konnten alle Patienten mit sklerotischen Rippenläsionen identifiziert werden (einschließlich der Patienten ohne eine korrekte Rippensegmentierung), wohingegen in der MPR nur 14 von 23 Patienten korrekt identifiziert wurden. Die Spezifität lag pro Patient bei 27,0%. Durch die diagnostische Analyse (ohne Zeitbeschränkung) wurden 97,8% aller suspekten Rippen entdeckt. Die Spezifität pro Rippe lag bei 92,8%.

Schlussfolgerungen:

Die neue planare Projektion der Rippen ermöglicht eine zuverlässige Detektion von osteoplastischen Läsionen sowohl zu Screening- also auch zu diagnostischen Zwecken.