Rofo 2016; 188 - WISS106_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581237

Structured Reporting von CT-Untersuchungen bei akuter Lungenembolie

B Sabel 1, J Plum 1, N Kneidinger 2, G Leuschner 2, B Raziorrouh 2, L Koletzko 2, R Schinner 1, M Reiser 1, F Meinel 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie der LMU München/Großhadern, München
  • 2Medizinische Klinik der LMU München/Großhadern, München

Zielsetzung:

Evaluation von Vor- und Nachteilen des Structured Reporting bezüglich Inhalt, Eindeutigkeit und klinischem Nutzen am Beispiel von CT Pulmonalisangiografien (CTPA) zum Ausschluss von akuten Lungenembolien.

Material und Methodik:

Für einundvierzig Patienten mit akuter Lungenembolie wurden sowohl strukturierte Befunde nach der Vorlage der RSNA Reporting Initiative als auch konventionelle Standard-Freitextbefunde erstellt. Im Anschluss wurden vier Kollegen der Klinik für Innere Medizin mittels Fragebögen zu ihrer Zufriedenheit mit dem Inhalt und der Eindeutigkeit der jeweiligen Radiologiebefunde befragt. Die Ärzte bewerteten ihr Maß an Zufriedenheit auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden). Darüber hinaus wurde die Bedeutung der Befunde zur Bestimmung der „Patient's Position on a clinical Spectrum“ (POCS) untersucht. Basierend auf klinischen und radiologischen Daten wurden von den Klinikern die geeignete Station und Therapie hypothetisch festgelegt. Mixed Effects-Modelle wurden verwendet, um die Unterschiede zwischen den Befundtypen zu testen.

Ergebnisse:

Hinsichtlich der Zufriedenheit mit dem Inhalt, erhielten konventionelle Befunde durchschnittliche Bewertungen von 8,5 und strukturierte Befunde von 9,6; der Unterschied war signifikant mit p < 0,0001. Die Durchschnittwerte der Zufriedenheit mit der Eindeutigkeit der Befunde waren 7,7 für die konventionellen und 9,7 für die strukturierten Befunde, signifikant unterschiedlich mit p < 0,0001. Die POCS Grade Ratings unterschieden sich nicht zwischen den beiden Befundtypen. Es gab keinen Unterschied in der Patientenzuordnung auf die Stationen oder in der empfohlenen Therapie.

Schlussfolgerungen:

Die befragten Kliniker bewerteten die strukturierte Befunde der CTPA Untersuchung bezüglich ihres Inhalt und ihrer Eindeutigkeit als überlegen gegenüber den konventionellen Befunden. Es wurde kein Einfluss der Befundart auf das Patientenmanagement festgestellt.