Rofo 2016; 188 - Highlight204_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581247

RadLex: Lexikon einheitlicher radiologischer Begriffe

T Hackländer 1
  • 1Helios Kliniken Wuppertal, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Wuppertal

Kurzfassung:

RadLex ist eine kontrollierte Terminologie für die Radiologie, die unter der Federführung der RSNA entwickelt wird. Sie vereinheitlicht und ergänzt andere Lexika und Standards, wie z.B. SNOMED-CT, LOINC und DICOM. Jeder Term wird durch einen eindeutigen Code und einen englischsprachigen Namen definiert. Optional werden zu den Termen auch eine Definition, Synonyme, Übersetzungen in andere Sprachen und Beispiele angegeben. Da zusätzlich auch Abhängigkeiten und Relationen der Begriffe zueinander definiert werden, kann RadLex auch als eine Ontologie bezeichnet werden. RadLex umfasst aktuell 46.035 Konzepte (Klassen). Zusammen mit Synonymen sind so 74.875 Terme in RadLex definiert von denen bislang für etwa 6.300 eine deutsche Übersetzung vorliegt. Es gibt Bestrebungen eine vollständige deutsche Übersetzung des Radlex zu erstellen und zu pflegen. Das RadLex steht unter einer Lizenz, die eine uneingeschränkte und kostenfreie Nutzung im kommerziellen und nicht-kommerziellen Bereich gestattet. Die gesamte Datenbank kann von in verschiedenen Formaten kostenfrei bezogen werden. Zu den Anwendungsbereichen des RadLex zählen – Verwendung klar umrissener Begriffe in radiologischen Befundberichten – Unterstützung des Radiologen bei der Erstellung des Befundberichtes durch Echtzeit-Auswertung des bereits erstellten Textes – Kodierung strukturierter Befundberichte – Erleichterung bei der Übertragung eines Befundberichtes in andere Sprachen – Genauere Suche in radiologischen Befundberichten – Vereinfachung das Data Mining Parallel zu den klinischen Begriffen wird das „RadLex Playbook „ entwickelt, in dem eine Terminologie zur Beschreibung radiologischer Untersuchungen zusammengestellt werden soll. Damit eröffnen sich weitere Anwendungsbereiche wie z.B. – Automatisierung von Entscheidungen in Order-Entry Systemen – Eindeutige Darstellung von Untersuchungen im PACS – Automatisierte Übernahme der Beschreibung von Untersuchungsabläufen in den Befundbericht