Rofo 2016; 188 - WISS307_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581278

Quantitative Untersuchung linearer Modelle zur Approximation der CT-Perfusion auf der Grundlage von zum Zeitpunkt maximaler Gewebekontrastierung aufgenommenen Dual-Energy Jodkarten

S Skornitzke 1, F Fritz 1, P Mayer 1, M Koell 1, J Hansen 1, G Pahn 1, M Klauß 1, L Grenacher 1, H Kauczor 1, W Stiller 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg

Zielsetzung:

Frühere Studien zeigten eine hohe Korrelation zwischen gemessener Perfusion und absoluter Jodkonzentration – ein lineares Modell könnte direkte Vergleichbarkeit herstellen.

Material und Methodik:

Bei 19 Patienten mit histologisch belegtem Pankreaskarzinom wurde über 51 s (34 Aufnahmen, 1,5 s Abtastrate) eine dynamische Dual-Energy CT-Perfusionssequenz bei Röhrenspannungen von 80kVp und zinngefilterten Sn140kVp aufgenommen. Auf den 80kVp Serien wurden mit selbstentwickelter Software Perfusionskarten nach Miles berechnet. Zusätzlich wurden DECT-Jodkarten zum Zeitpunkt maximaler Gewebekontrastierung berechnet, und Regions-of-Interest (ROIs) im gesunden Pankreas und im Tumor platziert. Ein lineares Modell der Perfusion (Perfusion = m*Jod+b) gemessen in ROIs wurde mit 2-facher Kreuzvalidierung getestet, so dass die Patienten zufällig der Trainings- und der Testmenge (9 vs. 10 Patienten) zugewiesen wurden, und umgekehrt. Weiterhin wurde eine „leave-one-out“ 19-fache Kreuzvalidierung durchgeführt (18 vs. 1 Patienten).

Ergebnisse:

Der Zeitpunkt maximaler Gewebekontrastierung war im Mittel 43,9 ± 4,1 s nach Start der Kontrastmittelinjektion. Die Mittelwerte der Perfusion für gesundes Gewebe und Tumor waren 93,8 ± 29,9/100 ml/min und 38,2 ± 22,1 ml/100 ml/min (p < 0,0001). Die Mittelwerte der Jodkonzentrationen waren 2,3 ± 0,8 mg/ml und 1,2 ± 0,6 ml/ml (p < 0,0001). Die Korrelation zwischen Perfusion und Jodkonzentrationen war hoch (0,75). Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen bei der 2-fachen Kreuzvalidierung war gering (31,0 ml2/100 ml/min/mg*Jod+15,1 ml/100 ml/min vs. 33,7 ml2/100 ml/min/mg*Jod+3,3 ml/100 ml/min). Beide Modelle erzielten moderate bis hohe R2-Werte (0,53 vs. 0,59), bei einem mittleren Fehler von 20,1 ± 16,5 ml/100 ml/min. Der mittlere Fehler für die „leave-one-out“ 19-fache Kreuzvalidierung lag bei 20,1 ± 16,6 ml/100 ml/min.

Schlussfolgerungen:

Ein lineares Modell scheint geeignet, um Perfusionsäquivalente aus Jodkonzentrationen abzuleiten und neu durchgeführte Jodkonzentrationsmessungen mit früheren Ergebnissen der CT-Perfusion zu vergleichen.