Rofo 2016; 188 - WISS304_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581342

Ultraschnell kartesisch oder radial: Vergleich zweier Sequenzen für die hepatobiliäre Kontrastmittelphase bei 3 Tesla

J Budjan 1, P Riffel 1, M Ong 1, S Schönberg 1, U Attenberger 1, D Hausmann 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim

Zielsetzung:

Hepatozytenspezifische Kontrastmittel (KM) können entscheidend zur Differenzierung fokaler Leberläsionen beitragen. Jedoch können Atmungsartefakte die Aussagekraft der Spätphase-Aufnahmen beeinträchtigen. In dieser Studie wurden zwei Ansätze zur Artefaktreduktion verglichen – eine T1-gewichtete volumetric-imaging-breath-hold-examination-(VIBE)-Sequenz mit radialer k-Raum-Auslesung (radialVIBE) und eine hochbeschleunigte kartesische VIBE mit Dixon-Fettsättigung (CD-VIBE).

Material und Methodik:

40 min nach KM (0,025mmol/kg KG Primovist) wurden radialVIBE (TE 1,7 ms; TR 4,2 ms; Auflösung 0,9 × 0,9 × 3mm3; Flipwinkel 12 °; Aufnahmezeit 3 min in freier Atmung) und CD-VIBE (TE 2,5 ms; TR 5,5 ms; 0,9 × 0,9 × 3 mm3; Fw 30 °; Atemanhalt 8sec) bei 21 Patienten (15 m., 68 ± 9a) akquiriert, die Atemanhaltprobleme in der früharteriellen dynamischen Sequenz zeigten. 2 geblindete Reader bewerteten radial- und CD-VIBE in Hinblick auf Bildqualität (Schärfe, Rauschen, Artefakte, Fettsättigung, Gesamtqualität) und die Abgrenzbarkeit von fokalen Läsionen.

Ergebnisse:

Die Gesamtqualität beider Sequenzen wurde gut bis sehr gut bewertet, wobei die der CD-VIBE statistisch signifikant besser bewertet wurde (p = 0,02). Während die radialVIBE in Hinblick auf das Bildrauschen und Artefakte besser bewertet wurde (p = 0.03), fand sich hinsichtlich Schärfe und Fettsättigung kein Unterschied. Die Abgrenzbarkeit fokaler Läsionen (n = 25) wurde in der CD-VIBE statistisch signifikant besser bewertet (p < 0.01). Bei 3 Patienten wurde die CD-VIBE durch starke Atmungsartefakte als nicht-diagnostisch eingestuft, wohingegen die radialVIBE in diesen Fällen eine diagnostische Bildqualität erzielte.

Schlussfolgerungen:

Ultraschnelle kartesische wie radiale VIBE-Sequenzen erzielen gute bis sehr gute Bildqualität in der hepatozytenspezifischen KM-Phase. Dabei ist die CD-VIBE im Allgemeinen hinsichtlich Gesamtbildqualität und Läsionsabgrenzbarkeit überlegen. Bei Patienten, die auch kurze Atemanhaltzeiten nicht einhalten können, stellt die radialVIBE jedoch eine wertvolle Alternative dar.