Rofo 2016; 188 - WISS103_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581368

Gibt es einen Zusammenhang zwischen aortaler Steifigkeit, kardialem Fettvolumen und etablierten kardiovaskulären Risikofaktoren? Eine quantitative Kardio-MRT Studie

R Homsi 1, J Gieseke 1, A Sprinkart 1, M Meier-Schroers 1, J Lütkens 1, C Marx 1, D Dabir 1, D Kuetting 1, H Schild 1, D Thomas 1
  • 1Universitätsklinik Bonn, Radiologie, Bonn

Zielsetzung:

Es wurde die aortale Steifigkeit und das epi& parakardiale Fettvolumen (EFV&ParaFV) auf einen Zusammenhang bei gesunden Probanden und hypertensiven Patienten, sowie auf das Vorliegen eines Diabetes Mellitus (DM) oder eines Myokardinfarktes (MI) untersucht.

Material und Methodik:

Insgesamt wurden 215 Studienteilnehmer (Gesunde = 59, Hypertoniker = 156) mittels MRT (1,5 Tesla, Philips) untersucht (134 Männer, mittleres Alter 57,3 ± 41,4 Jahre, mittleres BMI 27,9 ± 5,3 kg/m2). Die Patienten wurden unterteilt in: „Gruppe HTN“ (Hypertoniker; n = 84), „Gruppe HTN+DM“ (n = 19; Hypertoniker mit DM) und „Gruppe HTN+MI“ (n = 53; Hypertoniker mit MI in der Vorgeschichte). Zur Evaluation der aortalen Steifigkeit wurde die aortale Pulswellengeschwindigkeit (PWV) mittels einer 2D-Flussmessung ermittelt. Zur Ermittlung des EFV&ParaFV wurde eine transversale 3D-Atemnavigator und EKG-getriggerte mDixon-Sequenz akquiriert.

Ergebnisse:

Die mittlere PWV für alle Studienteilnehmer betrug 8,8 ± 2,8, das EFV betrug 66,3 ± 29,9 ml/m2 und das ParaFV 81,1 ± 48,6 ml/m2. Die PWV korrelierte mit dem EFV (r = 0,436, P < 0.001). Eine Lineare Regressionsanalyse mit Adjustierung für Alter, BMI und Geschlecht zeigte ebenfalls einen signifikanten Zusammenhang zwischen PWV und EFV (EFV P < 0,05; ParaFV P = 0,09). Gesunde hatten niedrigere PWV-Werte und Fettvolumen als Hypertoniker. Es zeigte sich, dass „Gruppe HTN+DM“ höhere EFV&ParaFV und PWV-Werte hatte als die „Gruppe HTN“ (P < 0,05), die „Gruppe HTN+MI“ höhere PWV und EFV-Werte hatte als „Gruppe HTN“ (EFV&PWV P < 0,05; ParaFV P = 0,25), während sich die PWV und EFV-Werte der „Gruppe HTN+DM“ und „Gruppe HTN+MI“ nicht signifikant unterschieden.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse unterstreichen die Eignung von PWV und EFV als kardiale Risikofaktoren. Möglicherweise erklären gemeinsame proinflammatorische Mechanismen den Zusammenhang zwischen PWV und EFV. Zukünftige Studien sollten auf die weitere Erforschung der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Risikofaktoren – auch im Hinblick auf die Prädiktion kardialer Ereignisse ausgerichtet werden.