Rofo 2016; 188 - WISS103_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581371

Abhängigkeit des Ausmaßes und der Prävalenz der mikrovaskulären Obstruktion und der Infarktgröße vom Zeitpunkt der Bildgebung nach PCI und Kontrastmittelgabe

T Emrich 1, N Abegunewardene 2, A Theruvath 1, K Oberholzer 1, T Münzel 2, K Kreitner 1
  • 1Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
  • 2Universitätsmedizin Mainz, II. Medizinische Klinik, Mainz

Zielsetzung:

Kardiale MRT-Parameter des myokardialen Schadens nach akutem Herzinfarkt wie z.B. Infarktgröße (IS) und Mikrovaskuläre Obstruktion (MO) beinhalten unabhängige prognostische Information. In einer prospektiven Studie wurde die Abhängigkeit der Prävalenz und des Ausmaßes der IS und MO auf den Zeitpunkt der Bildgebung nach Kontrastmittelinjektion und PCI analysiert.

Material und Methodik:

40 Patienten nach akutem Herzinfarkt und PCI wurden zweimalig mittels kardialer MRT innerhalb von 10 Tagen untersucht. Die erste Untersuchung fand innerhalb der ersten 48 Stunden nach PCI statt. Es wurden Aufnahmen sowohl 2 Minuten (Early Enhancement, EE) als auch 10 Minuten (Late Enhancement, LE) nach Gabe von 0,2 mmol Gd-DTPA/kg Körpergewicht akquiriert.

Ergebnisse:

Eine MO wurde in 31/40 Patienten im EE und in 27/40 Patienten im LE in der 1. Untersuchung festgestellt. Die Prävalenz der MO verringerte sich in der 2. Untersuchung auf 22/40 Patienten bzw. 16/40 Patienten. Das Ausmaß der MO verringerte sich signifikant von EE zu dem LE und zwischen der 1. und 2. Untersuchung (5,4 ± 5,2% vs. 2,8 ± 4,1%, p < 0,001, and 3,0 ± 3,7% vs. 1,2 ± 2,3%, p < 0,001). Das Ausmaß der IS verringerte sich ebenfalls signifikant zwischen der 1. und 2. Untersuchung (20,4 ± 10,1% vs. 16,3 ± 8,9%, p < 0,001).

Schlussfolgerungen:

Prävalenz und Ausmaß der MO und der IS sind abhängig vom Zeitpunkt der Bildgebung nach PCI und Kontrastmittel-Applikation. Eine Standardisierung des Untersuchungszeitpunktes nach abgelaufenem Infarkt und PCI ist notwendig.