Rofo 2016; 188 - RK115_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581379

T2-Mapping zur nicht-invasiven Beurteilung der akuten Abstoßung nach heterotoper Herztransplantation im Mausmodell

D Hartung 1, R Chen 2, M Gutberlet 1, S Rong 2, J Bräsen 3, M Meier 4, H Haller 2, F Wacker 1, F Gueler 2, K Hueper 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Rebirth, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Pathologie, Hannover
  • 4Medizinische Hochschule Hannover, Imaging Center des Instituts für Versuchstierkunde, Rebirth, Hannover

Zielsetzung:

Nach Herztransplantation (HTx) erleiden 40% der Patienten eine akute Abstoßung im ersten Jahr. Diese ist assoziiert mit Gewebeödem und inflammatorischer Zellinfiltration und kann gegenwärtig nur bioptisch gesichert und graduiert werden. Ziel der experimentellen Studie war es zu prüfen, ob mittels T2-Mapping eine akute Abstoßungsreaktion nachgewiesen werden kann.

Material und Methodik:

Durch eine heterotope allogene HTx wurde bei n = 6 Mäusen eine akute Abstoßung erzeugt (Spender C57Bl/6, Empfänger Balb/c). C57Bl/6-Mäuse nach isogener HTx dienten als Vergleichsgruppe (n = 6). Gesunde Spendertiere und Tiere am Tag 1 und 6 nach HTx wurden am 7T MRT (Pharmascan, Bruker) mit einer Multi-Slice-Multi-Echo-Sequenz untersucht. Die myokardiale T2-Relaxationszeit als Ausdruck des Gewebeödems wurde bestimmt und Unterschiede zwischen den Gruppen und den Zeitpunkten mittels T-Tests ermittelt. Die Ergebnisse wurden mit der Histologie verglichen.

Ergebnisse:

Die mittlere T2-Zeit im Myokard gesunder Spendertiere war nicht unterschiedlich (isogen 22,8 ± 0,5 ms; allogen 23,1 ± 0,6 ms). Am Tag 1 nach HTx verlängerte sich die myokardiale T2-Zeit möglicherweise als Ausdruck eines Ischämie-Reperfusionsschadens signifikant in beiden Gruppen (isogen: 33,0 ± 3,3 ms, allogen 33,2 ± 2,9 ms) ohne signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Bis Tag 6 nach HTx stieg die T2-Zeit bei der allogenen, jedoch nicht bei der isogenen HTx an (42,9 ± 5,1 ms vs. 31,9 ± 2,3 ms; p < 0,001). Korrespondierend war am Tag 6 bei allogener HTx das Ausmaß der myokardialen T-Zellinfiltration als Ausdruck der akuten Abstoßungsreaktion signifikant größer als bei isogener HTx.

Schlussfolgerungen:

T2-Mapping ermöglicht den Nachweis des myokardialen Ödems im Rahmen der akuten HTx-Abstoßung. Der Anstieg der T2-Zeit ist assoziiert mit dem Ausmaß der Zellinfiltration. Das T2-Mapping eignet sich somit zum nicht-invasiven Nachweis und zur Graduierung der akuten HTx-Abstoßung.