Rofo 2016; 188 - WISS314_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581410

Transformation von Routine CT Untersuchungen mit suboptimaler Kontrastierung in eine CT CT Angiografie zur Detektion von Lungenembolie Mittels Ultra-niedriger keV Monoenergetischer Rekonstruktionen

H Haubenreisser 1, A Tecl 1, M Meyer 1, S Schönberg 1, T Henzler 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim

Zielsetzung:

Die retrospektive Auswertung virtueller CT Angiografie (CTA) Datensätze für die Detektion von Lungenembolien, welche mittels ultra-niedrig-keV monoenergetischer Rekonstruktion aus routine onkologischen CT Untersuchungen generiert wurden.

Material und Methodik:

100 Patienten (59 Männer, 71 ± 16 Jahre), welche eine routine Dual Energy CT (DECT) Untersuchung bekamen wurden retrospektiv eingeschlossen. Das primäre Einschlusskriterium war eine langsame Kontrastmittelinjektion (max 2 ml/s) mit Bolus Triggerung in der Aorta descendens. Aus den resultierenden DECT Datensätze wurden virtuelle monoenergetische Bilddaten (MEB) mit einer mittleren Energie von 40keV berechnet. Gefäß- und Weichteildichte sowie Bildrauschen wurden den Pulmonalgefäßen gemessen, und das resultierende Kontrast-zu-Rausch (CNR) Verhältnis wurde berechnet. Dichte und CNR wurden zwischen den MEB und den 120kVp polyenergetischen Bilddaten (PEB) verglichen. Es wurden zusätzlich 50 konventionelle Datensätze (KoI) von einem routine CTA Protokoll für Lungenembolie von dem selben DECT System der 2. Generation zum Vergleich dazugezogen.

Ergebnisse:

Alle Rekonstruktionen mit 40keV wurden als diagnostisch verwertbar zu Beurteilung der Pulmonalgefäße eingestuft. Intraluminale Dichte und CNR der MEB waren denen der PEB überlegen, und vergleichbar mit der KoI Bilddaten (p < 0.05). Die MEB zeigten eine signifikant höhere mittlere Gefäßdichte verglichen mit den PEB (186 ± 25.3 HU vs. 506 ± 43HU; p < 0.05) und ein signifikant höheres CNR (6.4 ± 3.1 vs. 11.2 ± 4.1; p < 0.05). Die Werte der MEB waren jedoch vergleichbar mit denen der KoI Kontrollgruppe (Dichte: 461 ± 66HU vs. 506 ± 43 HU; CNR: 10.7 ± 5.3 vs. 11.2 ± 4.1; p > 0.05).

Schlussfolgerungen:

Unsere Studie zeigt, dass Routine onkologische Staging-CT Untersuchungen mit schlechtem pulmonaler Gefäßkontrast durch monoenergetische Rekonstruktionen in eine diagnostische CTA-äquivalente Untersuchung umgewandelt werden kann. Dies kann zu einer höheren diagnostische Sicherheit für die Detektion von Lungenembolien bei onkologischen Patienten führen.