Rofo 2016; 188 - SK_ZERT402_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581427

Flussmessungen

A Frydrychowicz 1
  • 1Universitätsklinik Schleswig-Holsein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck

Kurzfassung:

MRT Flussmessungen sind ein wesentlicher Bestandteil kardiovaskulärer Untersuchungsprotokolle, kommen aber auch abseits des Blutfluss in anderen Gebieten wie z.B. dem Liquorfluss oder der Analyse der Herzwandbewegung zum Einsatz. Gemeinsames Prinzip ist die Phasenkontrast-MRT, die die intrinsische Sensitivität der MRT gegenüber Bewegung nutzt. Neben dem für den Diagnostiker bekannten MRT-Bild (Magnitude) sind quantifizierbare Daten (Phasendifferenz) und Angiogramme (complex difference) durch eine einzelne Messung erhältlich. Ausgestattet mit diesem diagnostischen Paket sind Flussmessungen insbesondere in der Diagnostik von Klappenvitien, Stenosen der großen Gefäße, oder z.B. Shunt-Beurteilungen durchführbar. Trotz des seit Langem bekannten Messprinzips werden diese Messungen sowohl bei Anwendern am Scanner als auch in der diagnostischen Bewertung mit Skepsis eingesetzt. Diese basiert einerseits auf dem nicht ganz intuitiven Messverfahren, Begrifflichkeiten wie Direktionalität und Geschwindigkeitssensitivität (venc), andererseits auf den in jüngerer Zeit erneut diskutierten potentiellen Messfehlern. Neben einer Auffrischung des zugrundeliegenden Messprinzips und Ableitung potentieller Fehler sollen hier insbesondere klinische Einsatzmöglichkeiten und die Bildinterpretation anhand charakteristischer Befunde diskutiert werden. Dazu gehören auch die Ableitung sekundärer Messgrößen wie z.B. Druckdifferenzen oder das QP/QS-Verhältnis. In einem Ausblick wird auf sog. 4-dimensionale Flussmessungen (zeitlich aufgelöste, 3-dimensional akquirierte Flussmessungen mit Geschwindigkeitssensitivität in drei Raumrichtungen) eingegangen.

Lernziele:

Wiederholung des physikalischen Grundprinzips der Phasenkontrast-MRT Verständnis potentieller Fehlerquellen Indikation und Verständnis typischer Anwendungsmöglichkeiten Befundinterpretation anhand charakteristischer Beispiele