Rofo 2016; 188 - RK405_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581434

Flussmessung in der MRT

M Beer 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm

Kurzfassung:

Flussmessungen sind ein wichtiger Bestandteil von MRT Untersuchungen des Herzens. Sie dienen dem Nachweis/Ausschluss oder Abschätzung von Herzklappenerkrankungen. Beide Atrioventrikular- (Mitral- und Trikuspidalklappe) wie Ausflussklappen (Aorten- und Pulmonalisklappe) lassen sich direkt und quantitativ beurteilen. Zumeist werden SSFP Sequenzen verwendet, durch ihr höheres SNR/CNR gegenüber den früher verwendeten GRE Sequenzen überlegen. Letztere haben jedoch den Vorteil, der etwas besseren visuellen Darstellung möglicher Flussbeschleunigungen bei Klappeninsuffizienzen wie –stenosen. Through-plane Achsen sind gegenüber der in-plane Technik zu bevorzugen, da sie quantitative Daten ergeben, die eine genaue Verlaufsbeurteilung und mögliche Therapieentscheidungen erleichtert. Breathhold Sequenzen erlauben die Datenaufnahme innerhalb eines Atemstops, sind damit schneller und genauer als non-breathhold Techniken. Neuere 3D- (mit Schichtnachführung) und 4D- (ggf. mit particle tracing) Techniken erlauben die Bewertung der Gefäßcompliance. Zukünftige Ansätze sind die Beurteilung der Klappendynamik, um die Interventions/Operationsindikation besser festlegen zu können. Auch die Darstellung der Blutflüsse in den Herzkammern sind mit 4D Techniken möglich geworden. Take home messages SSFP gegenüber der GRE zu bevorzugen (höheres SNR/CNR) Through-plane der in-plane Technik zu bevorzugen (quantitative Daten) Breathhold der non-breathhold Techniken zu bevorzugen (Zeitbedarf) 3D und 4D erlauben die Bewertung der Gefäßcompliance.

Lernziele:

– Datenaufnahme und Datennachverarbeitung
– Standard MR-Sequenzen und Nachverarbeitungsprogramme
– Unterschiede zwischen 2D/3D/4D Ansätzen
– Kenntnis typischer Probleme (Artefakte, Ghosting)
– Kenntnis technischer Lösungen für diese Probleme
– Etablierte klinische Anwendungen
– Zukünftige Anwendungen