Rofo 2016; 188 - RK405_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581435

Echtzeit SPARSE-SENSE Cine Bildgebung des Herzens bei Vorhofflimmern: Eine Machbarkeitsstudie

K Naßenstein 1, J Göbel 1, E Tezgah 2, F Nensa 1, H Schemuth 1, S Maderwald 3, M Gratz 3, H Quick 3, T Schlosser 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Kardiologie, Essen
  • 3Universität Duisburg-Essen, Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz, Essen

Zielsetzung:

Die herkömmliche kardiale Magnetresonanztomografie (CMR) basiert auf EKG-Gating/Triggerung, welches jedoch bei arrhythmischen Patienten versagt. Eine Lösung könnte die Echtzeitbildgebung bringen. Ziel dieser Studie war es, eine neue hochauflösende Echtzeit cine SPARSE-SENSE CMR-Prototyp-Sequenz mit freier Atmung (SPARSE) auf ihre klinische Anwendbarkeit und Eignung zur linksventrikulären Quantifizierung in Patienten mit Vorhofflimmern zu prüfen.

Material und Methodik:

Von 20 Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern wurden prospektiv zwei Kurzachsenschichtstapel der SPARSE und einer cine steady state free precession Referenzsequenz (SSFP) mit Arrhythmieunterdrückung akquiriert (1,5T MRT). Zwei Radiologen beurteilten separat anhand einer 4-Punkte-Skala die Bewegungsartefakt-Stärke. Der Signalintensitäts-Variationskoeffizient des interventrikulären Septums (IVS) sowie die linksventrikulären volumetrischen Daten wurden zweifach von einem Radiologen erhoben. Der Sequenzvergleich erfolgte mittels modifiziertem Fisher's exact und gepaartem T-Test sowie Intraklassenkorrelation.

Ergebnisse:

Die mediane Artefaktstärke war bei SPARSE signifikant niedriger (p < 0,001). Der mittlere Variationskoeffizient des IVS war bei SPARSE signifikant geringer (0,11 ± 0,04) als bei SSFP (0,22 ± 0,13, p = 0,003), was ebenfalls die geringeren Artefakte bei SPARSE belegt. Es fand sich lediglich eine geringe Differenz von 9 ± 15 ml bezüglich des end-diastolischen Volumens (p = 0,019) zwischen den Sequenzen, während sich für die übrigen volumetrischen Daten keine signifikanten Differenzen ergaben. Die Intraklassenkorrelation zeigte eine gute bis exzellente Übereinstimmung der volumetrischen Werte zwischen den Sequenzen (0,80 – 0,97).

Schlussfolgerungen:

Echtzeit SPARSE-SENSE cine CMR ist bei Vorhofflimmern deutlich weniger artefaktanfällig und erbringt vergleichbare volumetrische Ergebnisse wie die gegenwärtige klinische Standard SSFP Bildgebung mit Arrhythmieunterdrückung. Sie stellt deshalb eine vielversprechende Alternative dar.