Rofo 2016; 188 - SK_ZERT201_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581471

Akute und chronische Ischämie – Interventionen an den Viszeralarterien

J Schäfer 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Kiel, Klinik für Radiologie u. Neuroradiologie, Kiel

Kurzfassung:

Die akute und chronische mesenteriale Ischämie stellen vergleichsweise seltene Differenzialdiagnosen dar. Gestaltet sich bei beiden Erkrankungsformen die Diagnose bisweilen schwierig, gilt es bei Verdacht auf akute mesenteriale Ischämie eine sofortige Diagnostik mit unmittelbar anschließender zielführender Therapie einzuleiten. Die chronische mesenteriale Ischämie ist in der Regel atherosklerotisch bedingt, im klinischen Kontext wird die Erkrankung im Sinne einer Ausschlussdiagnose unter Durchführung einer sorgfältigen Anamnese und verschiedener bildgebender Verfahren gestellt. Dabei sind die diagnostischen Aussagefähigkeiten der verschiedenen nicht-invasiven Modalitäten Duplexsonografie, CTA und MRA sowie die der invasiven Modalität DSA zu berücksichtigen. Derzeitig ist die Behandlung einer chronischen mesenterialen Ischämie eine Domäne der endovaskulär-interventionellen Revaskularisation. Bei klinischem Verdacht auf akute mesenteriale Ischämie ist eine sofortige Labor- und vor allem bildgebende Diagnostik, zumeist mittels CT, durchzuführen, an die sich unmittelbar die zielführende Therapie anschließt. Ätiologisch wird bei akuter mesenterialer Ischämie die primäre Ischämie durch vaskuläre Ursachen von der sekundären Ischämie durch nicht-vaskuläre Ursachen differenziert. In Abhängigkeit der Ursache ist aus den verschiedenen therapeutischen Optionen – endovaskulär-interventionelle Revaskularisation, offene gefäßchirurgische Revaskularisation, Laparotomie mit ggf. Resektion nekrotischer Darmabschnitte – die geeignete oder eine Kombination aus ihnen auszuwählen und durchzuführen.

Lernziele:

– Darstellung des klinischen Bildes chronischer und akuter mesenteriale Ischämie.
– Einordnung der Wertigkeit der verschiedenen bildgebenden Modalitäten Duplexsonografie, CT, MRT und DSA.
– Einordnung der Wertigkeit endovaskulär-interventioneller Revaskularisationsverfahren für chronische und akute mesenteriale Ischämie.