Rofo 2016; 188 - SK_ZERT202_8
DOI: 10.1055/s-0036-1581488

Interventionelle Schmerztherapie

M Düx 1
  • 1Krankenhaus Nordwest, Zentralinstitut für Radiologie und Neuroradiologie, Frankfurt a.M.

Kurzfassung:

Interventionelle Schmerztherapie umfasst eine Vielfalt von Indikationen. Die geläufigsten Therapien stellen die periradikuläre Schmerzinfiltration (PRT) und die Facettengelenksblockade in Form einer Spritzentherapie dar. Dabei handelt es sich um technisch einfache Interventionen, die DL-gesteuert oder besser CT-gesteuert erfolgen. Anspruchsvoller und von interventionellen Radiologen selten durchgeführt ist die thermische Desensebilisierung der Facettengelenke. Diese kann minimal-invasiv in Form einer Radiofrequenzablation (RFA) durchgeführt werden oder nicht-invasiv mithilfe fokussierter Ultraschallwellen (MRgFUS). Die mittel- bis langfristigen Ergebnisse bezüglich einer dauerhaften anhaltenden Schmerzreduktion scheinen mit der thermischen Ablation besser zu sein. Die interventionelle Schmerztherapie umfasst aber auch Plexusblockaden, die gezielte Therapie einer Interkostalneuralgie und zuletzt auch das große Feld tumorbedingter Schmerzsyndrome. So profitieren insbesondere Tumorpatienten von einer symptomgesteuerten lokalen Schmerztherapie, sei es mithilfe einer palliativen Embolisation oder einer thermischen Ablation, vorzugsweise mittels Mikrowelle (MWA). Voraussetzung ist die korrekte Klassifikation des Schmerzsyndroms, um am Ort der Schmerzentstehung gezielt tätig zu werden. Am einfachsten gelingt dies bei einer ossären Destruktion, da das Schmerzereignis in der Regel mit der Destruktion (Osteolyse, pathologische Fraktur) zusammenhängt. Komplexer wird die Situation bei einem Weichteiltumor, der den Knochen oder manchmal nur das Periost infiltriert. Im Rahmen der TED-Abfragen werden exemplarisch Fälle vorgestellt, die Indikationsstellung zu den verschiedenen Verfahren, die technische Durchführung und typische Verläufe diskutiert. Die gezielte minimal-invasive Schmerztherapie bei Tumorpatienten wird im Fokus meines Beitrags stehen.

Lernziele:

Indikationsstellung, technische Durchführung und sequentielle Therapiekonzepte bei Schmerzpatienten