Rofo 2016; 188 - WISS205_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581490

2D-Perfusionsanalyse vor und nach interventioneller Behandlung bei pAVK der unteren Extremität

J Hinrichs 1, T Murray 2, M Akin 3, M Brehm 3, M Wilhelmi 4, F Wacker 1, T Rodt 1
  • 1MHH, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Institut für Radiologie, Universität Dublin, Dublin
  • 3MHH, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Hannover
  • 4MHH, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover

Zielsetzung:

Mittels 2D-Perfusionsanalyse wurden arterielle Flussveränderungen bei pAVK vor und nach interventioneller Behandlung der unteren Extremität untersucht.

Material und Methodik:

24 interventionelle Prozeduren (13 Ballonangioplastien, 11 Stents) bei 21 pAVK Patienten wurden mittels einer Nachverarbeitungstechnik zur Quantifizierung der vaskulären Flussverhältnisse anhand von digitalen Subtraktionsangiografien (DSA) evaluiert. An DSA-Serien vor und nach Intervention wurden mittels korrespondierender proximaler Referenz-ROIs und ROIs distal der vaskulären Zielläsion 2D-Perfusionsanalysen durchgeführt. Aus den Zeit-Dichte-Kurven der ROIs wurden Time-to-peak (TTP), Peak density (PD) und Area-under-the-curve (AUC) berechnet sowie Quotienten aus Referenz-ROI und ROI distal der Zielläsion gebildet (TTP_ROI/TTP_REF; PD_ROI/PD_Ref; AUC_ROI/AUC_REF). Der Knöchel-Arm-Index (ABI) vor und nach Intervention wurde erhoben.

Ergebnisse:

Die 2D-Perfusionsanalyse war in allen Fällen technisch möglich. Durch die Verwendung eines Quotienten aus proximaler Referenz-ROI und ROI distal der Zielläsion war keine einheitliche KM-Applikation und Akquisition der DSA-Serien erforderlich. Der ABI erhöhte sich nach Intervention signifikant (0,692 ± 0,182 vs. 0,994 ± 0,291, p = 0,0002). Korrelierend konnte eine mittlere Zunahmen für PD_ROI/PD_Ref um 36% (0,72 ± 0,44 vs. 0,98 ± 0,43, p = 0,0007) und eine um 17% kürzere mittlere TTP_ROI/TTP_REF (1,52 ± 0,48 vs. 1,26 ± 0,42, p = 0,006) gezeigt werden. Die mittlere AUC_ROI/AUC_REF stieg nach Intervention um 68% (0,69 ± 0,5 vs. 1.17 ± 0,6, p = 0,0001).

Schlussfolgerungen:

Die 2D-Perfusionsanalyse erlaubt die quantitative Beschreibung von arteriellen Flussverhältnissen vor und nach interventioneller Behandlung mit potentiellen Implikationen für therapeutische Entscheidungen und die Quantifizierung des technischen Erfolges. Die vorgestellte Methode kann auch retrospektiv angewendet werden, was für die Quantifizierung des technischen Erfolges im Rahmen von Studien relevant sein kann.