Rofo 2016; 188 - RK305_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581501

Initiale Erfahrungen der Katheter-vermittelten MR-Venografie und Sklerosierungstherapie der symptomatischen Varikozele

A Massmann 1, M Wolska-Krawczyk 1, P Fries 1, G Schneider 1, A Bücker 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar

Zielsetzung:

Abklärung der Machbarkeit und Sicherheit der Katheter-vermittelten MR-Venografie und Sklerosierung der symptomatischen Varikozele.

Material und Methodik:

Nach positivem Ethikkommissionsvotum und in-vitro Tests der MRT-Kompatibilität des Materiales für eine Katheter-basierte MR-Venografie (K-MRV) erhielten 6 Patienten (17 – 32 Jahre) eine perkutane Varikozelen-Behandlung. Unter Röntgen-Durchleuchtung wurde die linke Vena spermatica katheterisiert. Die Bestätigung der korrekten Katheterposition und Visualisierung der varikösen Vena spermatica erfolgte mittels DSA. Nach Umlagerung in einen MR-Scanner (Siemens Magnetom Aera 1.5 T) direkt benachbart zur Angiografieanlage wurde über den intravenös positionierten Katheter eine Kontrastmittelverstärkte K-MRV (FLASH3D-MRA-Sequenzen, Gadolinium-DOTA Dotarem, Guerbet, 20 ml á 10%, 5% and 2,5%) angefertigt. Nach erneutem Umlagern in die Angiografie wurde die übliche Sklerosierungstherapie (Polidocanol (Aethoxysclerol) 3%) der Varikozele durchgeführt.

Ergebnisse:

Die K-MRV war in 100% technisch erfolgreich. Während der K-MRV wurde keine Katheterdislokation, Beeinträchtigungen oder Komplikationen beobachtet. Die DSA und K-MRV konnten in korrespondierender Weise die dilatierten Venenplexus, die Vena spermatica und aberrierende Gefäßäste visualisieren. Die niedrigste Konzentration (Gadolinium-DOTA 2.5%) lieferte eine suffiziente diagnostische Bildqualität. Die K-MRV verlängerte die Behandlung um durchschnittlich 20 Minuten. Der initiale technische Erfolg der Varikozelenbehandlung war 100%.

Schlussfolgerungen:

Die Katheter-basierte MR-Venografie zur Darstellung und Therapie einer symptomatischen Varicozele ist technisch machbar und sicher. Die vergleichbare diagnostische Bildqualität prädestiniert die K-MRV als Röntgenstrahlen-freie interventionelle Behandlungsmethode der Varicozele.