Rofo 2016; 188 - WISS303_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581521

Experimentelle renale Denervation mittels transaortaler periarterieller Ethanolinjektion in Feinnadeltechnik

P Freyhardt 1, J Schütze 2, R Donners 2, J Schnorr 2, N Stolzenburg 2, J Rinnenthal 3, B Hamm 2, R Günther 1, F Streitparth 1
  • 1Charite Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
  • 2Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
  • 3Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Neuropathologie, Berlin

Zielsetzung:

Evaluation der Durchführbarkeit, Sicherheit und Effektivität der renalen Denervation mittels transoartaler periarterieller Ethanolinjektion in Feinnadeltechnik im Schweinemodell unter Einsatz einer deflektierbaren Schleuse

Material und Methodik:

Bei 11 normotonen Schweinen erfolgte eine angiografiegesteuerte transaortale Injektion eines Ethanol-Bupivacain-Accupaque-Gemischs (10 ml, Verhältnis 7:2:1) in das periarterielle Gewebe jeweils einer Nierenarterie unilateral. Die Feinnadelpunktion wurde koaxial mithilfe einer deflektierbaren Schleuse gesteuert. Blutdruckmessungen und CT-Scans der Nieren/Abdomen erfolgten unmittelbar vor und nach der Intervention sowie unmittelbar vor Euthanasie 4 Wochen später. In den entnommenen Nieren wurde der Noradrenalin-Gehalt (NA) beidseits ermittelt. Die Nierenarterien und das umgebende Gewebe wurden histologisch auf entzündliche/narbige Veränderungen und Nervenfaserdegeneration untersucht.

Ergebnisse:

Alle Interventionen verliefen technisch erfolgreich mit guter periarterieller Injektatverteilung um die proximale Nierenarterie. Bei 2 Schweinen zeigte sich ein partielles Übertreten des Injektates auf die Gegenseite. Blutungen entstanden nicht. Ein Schwein verstarb im Anschluss an die Intervention an Kreislaufstillstand. Die NA-Konzentration des Nierenparenchyms der behandelten Seite war bei 8 Tieren niedriger als auf der unbehandelten Gegenseite mit einem mittleren Abfall von 36% (min. 26%, max. 68%). Histologisch zeigten sich Zeichen der Degeneration der renalen Sympathikusfasern bei 8 Tieren.

Schlussfolgerungen:

Eine renale Sympathikolyse mittels transaortaler periarterieller Ethanol-Injektion in Feinnadeltechnik um die Nierenarterie ist im Schweinemodell technisch machbar und effektiv.