Rofo 2016; 188 - RK315_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581534

Perkutane TEVAR und EVAR Prozeduren unter Zuhilfenahme eines Nahtverschlusssystems

T Kowald 1, R Thomas 2, B Schmuck 2, O Eldergash 2, S Wick 3, J Easo 4, A Chavan 2
  • 1Klinikum Oldenburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum Oldenburg, Medizinischer Campus der Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland, Oldenburg
  • 2Klinikum Oldenburg, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum Oldenburg, 26133 Oldenburg
  • 3Klinikum Oldenburg, Universitätsklinik für Anästhesiologie/Notfallmedizin/Schmerztherapie, Klinikum Oldenburg, 26133 Oldenburg
  • 4Klinikum Oldenburg, Klinik für Herzchirurgie, Klinikum Oldenburg, 26133 Oldenburg

Zielsetzung:

Ziel der Studie war es, die Wertigkeit des Nahtverschlusssytems Prostar XL (Abbot Vascular) bei perkutanen, endovaskulären TEVAR und EVAR Prozeduren zu überprüfen.

Material und Methodik:

Bei insgesamt 60 Patienten die sich einer Stent-Graft-Implantation der thorakalen oder abdominellen Aorta unterzogen, erfolgte der Eingriff perkutan ohne primäre Freilegung der Femoralarterie. Mithilfe des Prostal XL Gefäßnahtsystems wurden die Gefäßnähte vorgelegt und anschließend die Stent-Graft-Implantation durchgeführt. Abschließend erfolgt die Verschließung des Zugangsweges mittels der vorgelegten Gefäßnähte.

Ergebnisse:

Die Indikationen zur Intervention waren eine Aortendissektion vom Typ A nach chirurgischem Eingriff bei 3 Patienten, eine Aortendissektion vom Typ B bei 12 Patienten, ein thorakales Aortenaneurysma mit Ruptur oder drohender Ruptur bei 8 Patienten, juxtarenale Bauchaortenaneurysmen (fenestrierte Endografts) bei 2 Patienten und infrarenale Bauchaortenaneurysmen bei 35 Patienten. (Insgesamt 93 Zugänge) Die Größe des Einführsystems variierte zwischen 14 und 24 F. Die mediane Distanz zwischen Haut und Arterie betrug 28,5 mm (Messbereich 12,4 – 58,8 mm). Die Stentgraftimplantation war bei allen Patienten erfolgreich. Primäre Hämostase wurde bei 96% der Zugangswege erreicht. Vier Zugangswege mussten zusätzlich offen chirurgisch versorgt werden. Zwei dieser Patienten hatten vorhergehende Operationen der Femoralgefäße in der Anamnese. Ein Patient ist an Blutungskomplikationen verstorben, wobei die genaue Blutungsstelle unklar blieb. Ein weiterer Patient mit rupturiertem, thorakalen Aortenaneurysma starb trotz erfolgreicher Stent-Graft-Implantation. Im Verlauf wurden 6 Pseudoaneurysmen beobachtet, wovon vier eine chirurgische Versorgung benötigten. Bei einem Patienten konnte eine Wundinfektion konservativ erfolgreich behandelt werden.

Schlussfolgerungen:

Insbesondere in Hinblick auf die heutzutage erhältlichen kleineren und grazileren Einführbestecke sind EVAR und TEVAR Eingriffe perkutan ohne Gefäßfreilegung möglich.