Rofo 2016; 188 - WISS306_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581541

Dosisreduktion an einem analogen mobilen Röntgensystem durch Modifikation der Belichtungsparameter

S Schäfer 1, C Rudolph 2, S Papst 2, H Stracke 1, G Krombach 3
  • 1Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig Universität Gießen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
  • 2Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig Universität Gießen, Klinik für Kinderradiologie, Gießen
  • 3Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig Universität Gießen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie; Klinik für Kinderradiologie, Gießen

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war eine Dosisreduzierung unter Bewahrung einer diagnostischen Bildqualität, an einem analogen mobilen Röntgensystem.

Material und Methodik:

Die Röntgenaufnahmen wurden an einem analogen mobilen Röntgensystem unter Verwendung eines Röntgenphantoms, den neonatalen Thorax simulierend, angefertigt. Für die Aufnahmen wurde ein Bett mit Einsatz für die Röntgenkassette, wie bei Röntgenuntersuchungen von Neugeborenen auf Intensivstation, verwendet. Insgesamt wurden 383 Röntgenaufnahmen unter Variation der Röhrenspannung(40 – 83 kV) und der mAs-Stufen (0,32 – 22,0 mAs) mit und ohne 0,1 mm zusätzlicher Cu-Filterung, ausgewertet. Die Bildqualität wurde objektiv anhand von Kontrasts und Kontrast-Rauschverhältnis für die vier Strukturen: Bronchus, Herz, Lunge und Gefäße bestimmt. Die visuelle Beurteilung der Bildqualität erfolgte durch drei Radiologen mithilfe einer Likert-Skala (0- nicht diagnostisch, 1- schlecht sichtbar, 2- moderat sichtbar, 3- gut sichtbar, 4- exzellent sichtbar). Die Dosis der Aufnahmen mit akzeptabler Bildqualität bei geringstmöglicher Dosis wurden mit der Dosis der Aufnahme mit den in der klinischen Routine eingesetzten Parametern, verglichen.

Ergebnisse:

Der Versuchsaufbau mit dem Thoraxphantom am analogen mobilen Röntgensystem, erlaubt eine nahezu realistische Simulation der Dosis und der Bildqualität bei dieser Untersuchungsart. Durch die Evaluation der Bildqualität nach objektiven Kriterien und die visuellen Beurteilung durch verschiedenen Radiologen ermöglicht es, die Aufnahmen mit minimaler Dosis bei noch diagnostischer Bildqualität zu bestimmen. Dies führt zu dem Potenzial für eine mögliche Dosisreduktion.

Schlussfolgerungen:

Mit dieser Simulation anhand des neonatalen Thoraxphantoms an einem analogen Röntgensystem wird die Beziehung zwischen Parametereinstellungen und der daraus resultierende Dosis sowie der Bildqualität besser verstanden werden. Die gewonnenen Daten könnten nützlich sein, die Dosis, bei Röntgenthoraxuntersuchungen von Neugeborenen zukünftig auf ein Minimum zu reduzieren.