Rofo 2016; 188 - RK309_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581546

Schädeldiagnostik im Notfall

I Sorge 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Kinderradiologie, Leipzig

Kurzfassung:

Im Kindesalter kommt es häufig zu Stürzen auf den Kopf, welche meist nur zu Schädelprellungen oder selten zu Frakturen, aber nicht zu intrakraniellen Verletzungen führen. Davon abzugrenzen ist das Schädel-Hirn-Trauma (SHT), bei dem es zu einer Funktionsstörung und/oder Verletzung des Gehirns kommt. Ca. 28% aller SHT betreffen Kinder unter 16 Jahren. Insbesondere im Säuglings- und Kleinkindesalter müssen dabei die Besonderheiten aufgrund unterschiedlicher Kopf-Körper-Proportionen und spezieller Verletzungsmechanismen berücksichtigt werden. Vor allem bei Kindern unter 3 Jahren spielen Verletzungen durch Kindesmisshandlungen, insbesondere durch das Schütteltrauma, eine große Rolle. Unter Berücksichtigung der S2K-Leitlinie Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter soll auf die aktuellen Standards der Diagnostik bei Schädelverletzungen bzw. Schädel-Hirn-Traumata im Kindesalter eingegangen werden. Anhand von Bildbeispielen werden die Besonderheiten kindlicher Verletzungen und die Wertigkeit der einzelnen Verfahren in Abhängigkeit vom Lebensalter und Verletzungsmuster diskutiert.

Lernziele:

– Besonderheiten kindlicher Schädel-/Hirnverletzungen
– Diagnostisches Vorgehen bei Schädelverletzungen und Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter
– Erkennen von typischen Verletzungsmustern bei Kindesmisshandlung