Rofo 2016; 188 - RK314_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581551

MRT des kindlichen Herzens

O Rompel 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Kurzfassung:

In der Diagnostik angeborener Herzfehler besitzt die radiologische Bildgebung eine herausragende Bedeutung. Während die Dual-Source-Computertomografie als Ergänzung zur Echokardiografie überwiegend in der präoperativen Diagnostik des Neugeborenen- und Kleinkindalters zum Einsatz kommt, erweist sich die kardiale Magnetresonanztomografie (kMRT) insbesondere in der Verlaufskontrolle nach herzchirurgischer bzw. interventionell-kardiologischer Versorgung als vielfältig einsetzbares Untersuchungsverfahren. Von besonderer Bedeutung sind hierbei postoperative Verlaufskontrollen bei Patienten mit Fallot'scher Tetralogie, Pulmonalatresie, Double outlet right ventricle oder funktionell univentrikulärem Herzen. Mittels der kMRT gelingt unter Verwendung dynamischer Sequenzen eine zuverlässige Volumen- und Funktionsbestimmung der Ventrikel. Die Phasenkontrast-MRT erlaubt eine genaue Berechnung von Flussvolumina sowie -geschwindigkeiten und ermöglicht so eine Quantifizierung von postoperativen Stenosen oder Insuffizienzen der Herzklappen bzw. der implantierten Conduits. Eine herausragende Bedeutung besitzt die kMRT bei der postoperativen Darstellung von Fontan-Zirkulationen: Funktionsstörungen des univentrikulären Herzens lassen sich ebenso detektieren wie Obstruktionen der cavopulmonalen Konnektionen. Verlaufskontrollen bei Patienten mit operierter Aortenisthmusstenose oder anderen Aortenbogenanomalien erlauben die Quantifizierung von Rezidivstenosen bzw. die Darstellung postoperativer Aneurysmata, z.B. im Rahmen eines Patchausrisses. Die kMRT erweist sich bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen als zuverlässiges und vielfältig einsetzbares Untersuchungsverfahren für die oft lebenslang erforderliche Nachsorge nach operativer Korrektur angeborener Herzfehler.

Lernziele:

Darstellung der Einsatzmöglichkeiten und Aussagekraft der kardialen Magnetresonanztomografie in der postoperativen Diagnostik angeborener Herzfehler im Kindes- und Jugendalter