Rofo 2016; 188 - RK321_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581552

24/7-MRT in der Kinderradiologie – Luxus oder Standard?

M Steinborn 1, K Beitzel 1, S Slomkowska 1, A Saleh 1
  • 1Klinikum München-Schwabing, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, München

Kurzfassung:

Nach §23 der Röntgenverordnung sind bei der Auswahl bildgebender Verfahren solche zu bevorzugen, die bei vergleichbarem gesundheitlichen Nutzen mit keiner oder einer geringeren Strahlenbelastung verbunden sind. Dies trifft in besonderem Maße für die Kinderradiologie zu. Auch aufgrund der qualitativen Überlegenheit ist die MRT daher aus der bildgebenden Diagnostik im Kindesalter nicht mehr wegzudenken. Früher häufig zitierte Argumente wie mangelnde Verfügbarkeit, hoher Aufwand oder Narkosenotwendigkeit rechtfertigen heutzutage nicht mehr die alternative Durchführung einer CT-Untersuchung, sieht man einmal von den weiterhin gültigen klassischen CT-Indikationen (akutes SHT, Polytrauma, onkologische Lungenbildgebung) ab. Wie verhält es sich jedoch außerhalb der regulären Dienstzeiten? Ist die Tages- und Uhrzeit ein gültiger argumentativer Faktor, wenn es um die Auswahl einer Bildgebung geht? Wir wollen in diesem Vortrag unsere Erfahrungen vorstellen, die wir in den letzten zwei Jahren seit der Einführung eines MRT-Rufbereitschaftsdienstes für die Kinderradiologie gewonnen haben. Wir wollen die Indikationen und Diagnosen der Notfall MRTs bei Kindern auflisten und versuchen den Benefit eines jederzeit verfügbaren MRTs zu evaluieren – Luxus oder Standard?

Lernziele:

Gibt es absolute Indikationen für Notfall MRTs im Kindesalter und leitet sich daraus der Anspruch auf eine jederzeit verfügbare MRT-Diagnostik für Kinder ab?