Rofo 2016; 188 - WISS402_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581559

Kontrastmittelangehobene High-Pitch Computertomografie bei pädiatrischen Patienten ohne EKG-Triggerung und Sedierung: Vergleich der kardialen Bildqualität zum konventionellen Multidetektor-CT

M Esser 1, S Gatidis 2, M Teufel 2, I Ketelsen 2, K Nikolaou 2, J Schäfer 2, I Tsiflikas 2
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Uniklinik Tübingen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen

Zielsetzung:

Vergleich der Bildqualität anatomischer Herzstrukturen ohne EKG-Triggerung, Sedierung oder frequenzmodulierende Medikation im kontrastmittelangehobenen Thorax-CT des Kindes unter Verwendung von High-Pitch-CT (HPCT) gegenüber der konventionellen Multidetektor-CT (MDCT).

Material und Methodik:

Nach schriftlicher Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten wurden 55 Patienten (Mittleres Alter, 11 Jahre; Spannweite, 3 bis 17 Jahre) prospektiv in diese IRB-genehmigte Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten ein klinisch indiziertes, kontrastmittelangehobenes HPCT (Pitch, 3.0) oder MDCT (Pitch, 1.2) des Thorax. Die Bildqualität wurde anhand der folgenden morphologischen Kriterien auf einer 3-Punkte-Skala bewertet: Koronararterien und -sinus, Aorten- und Mitralklappe, Septum intersegmentale, sowie Subsegmentbronchien und -arterien (1 – hohe; 2 – niedrige Detailgenauigkeit; 3 – nicht erkennbar). Diese wurden abschließend in einer Gesamtpunktzahl zusammengefasst (4 = beste bis 12 = schlechteste Bildqualität). Auch Bewegungs-, Atmungs- und Pulsationsartefakte wurden dementsprechend bewertet (3 = hohe bis 9 = niedrige Artefaktrate). Eine multivariate Varianzanalyse wurde zum Nachweis einer Korrelation zwischen den Variablen verwendet. Die effektive Dosis (Deff) und das Size-Specific Dose Estimate (SSDE) wurden jeweils berechnet.

Ergebnisse:

Die kardiale Bildqualität war im HPCT höher als im MDCT (7.1 ± 1.6 vs. 8.8 ± 1.9; p < 0.001). Dennoch zeigte das HPCT Einschränkungen der Bildqualität, welche insbesondere die Herzklappen (2.5 ± 0.6 und 1.7 ± 0.5) und Koronararterien betrafen (1.8 ± 0.6). Artefaktpunktzahl (3.4 ± 0.6 vs. 5.1 ± 0.9; p < 0.001), Deff (1.6 ± 1.3 vs. 2.3 ± 1.6 mSv; p = 0.047) und SSDE (2.5 ± 1.7 vs. 4.1 ± 2.3 mGy; p = 0.002) waren bei HPCT-Untersuchungen niedriger als im MDCT.

Schlussfolgerungen:

Bei pädiatrischen Patienten bietet das kontrastmittelangehobene HPCT des Thorax auch ohne EKG-Triggerung und Sedierung eine hohe Bildqualität, während diese jedoch für die Darstellung anatomischer Herzdetails eingeschränkt erscheint.