Rofo 2016; 188 - WISS402_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581562

Erste Ergebnisse der intrakraniellen Diagnostik bei Kindern mit transtemporalem 3D-Ultraschall (TT3DUS) mittels Matrix-Array-Schallkopf

J Jürgens 1, A Stock 2, L Marquardt 1, S Penzlin 1, A Giffey 3, D Sachwitz 3, D Wiemann 4, M Pech 1, J Ricke 1, G Neumann 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Universitätsklinikum Magdeburg, Institut für Neuroradiologie, Magdeburg
  • 3Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Kinderchirurgie, Magdeburg
  • 4Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Magdeburg

Zielsetzung:

Während bei Säuglingen bis zum Schluss der Fontanelle der transfontanelläre Ultraschall das Mittel der Wahl zur intrakraniellen Diagnostik ist, steht danach das MRT im Vordergrund. Bei Kleinkindern ist dabei meist eine Sedierung oder Narkose notwendig, was eine schnelle Diagnostik, gerade in Notfallsituationen erschwert. Die transtemporale Ultraschalldiagnostik stellt dabei eine Alternative ohne Strahlenbelastung dar, für die keine Sedierung notwendig ist. Mittels Matrix-Array-Schallkopf können in wenigen Sekunden reformatierbare 3D-Datensätze akquiriert werden. Ziel der Arbeit war es, retrospektiv die diagnostische Beurteilbarkeit des transtemporalem 3D-Ultraschalls (TT3DUS) mittels Matrix-Array-Schallkopf zu untersuchen.

Material und Methodik:

Bei Kindern, die zur transtemporalen Ultraschalldiagnostik in die Kinderradiologie überwiesen wurden, wurde versucht, mittels EPIQ7G-Ultraschallgerät mit 1 – 6 MHz-Matrix-Array-Schallkopf (Philips) transtemporale 3D-Datensätze des Gehirns aufzunehmen. Retrospektiv wurden die Datensätze der letzten 6 Monate von 2 kinderradiologisch erfahrenen Reviewern hinsichtlich ihrer diagnostischen Beurteilbarkeit anhand einer 5-Punkte-Skala (1: sehr gut; 5: unbrauchbar) beurteilt. Daneben wurde die technische Durchführbarkeit (1: problemlose Acquisition; 2: schwierige/unvollständige Acquisition bei unruhigem Kind; 3: Acquisition bei unruhigem Kind nicht möglich) erfasst.

Ergebnisse:

Es wurden 24 Kinder im Alter von 1 – 117 (MW:19,8) Monaten eingeschlossen. Bei 11 Kindern (45,8%) war die Aquisition problemlos möglich, bei 10 Kindern (41,7%) schwierig/unvollständig und bei 3 Kindern (12,5%) nicht möglich. Die diagnostische Beurteilbarkeit wurde im Mittel beider Reviewer als gut (1,8; Range 1,0 – 3,5) bewertet.

Schlussfolgerungen:

Diese retrospektive Analyse zeigt, dass TT3DUS bei Kindern eine gute Methode der intrakraniellen Diagnostik zu sein scheint. Es sind nun prospektive Studien zur Bestimmung der Validität der damit gewonnenen Ergebnisse notwendig.