Rofo 2016; 188 - RK106_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581581

Reduzierung von Metallartefakten in der hochauflösenden MRT von Kiefer und Zähnen

T Hilgenfeld 1, M Prager 1, A Heil 1, F Schwindling 2, D Gareis 3, M Nittka 4, D Grodzki 4, S Kuchenbecker 5, P Rammelsberg 6, M Bendszus 1, S Heiland 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Zahnärztliche Prothetik, Heidelberg
  • 3NORAS MRI products GmbH, Höchberg
  • 4SIEMENS Healthcare, Erlangen
  • 5Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
  • 6Universitätsklinikum Heidelberg, Zahnärtzliche Prothetik, Heidelberg

Zielsetzung:

Die Dental-MRT stellt ein neues Verfahren ohne ionisierende Strahlung in der Zahnheilkunde dar. Suszeptibilitätsartefakte durch metallhaltige Zahnrestaurationen, Zahnimplantate und Zahnspangen stellen eine relevante Limitation in dieser Untersuchungsregion dar. Ziel dieser Studie war es erstmals den Nutzen zweier Techniken zur Metallartefaktreduzierung in dieser Körperregion am Beispiel von Zahnimplantaten zu untersuchen, welche zunehmend Verbreitung finden.

Material und Methodik:

Die Untersuchungen erfolgten am Siemens TIM-TRIO bei 3T mit einer 12-Kanal-Kopfspule (Siemens) und einer dedizierten 16-Kanal-Oberflächenspule (Variety, NORAS). Es wurde die dreidimensionale Artefaktgröße von zwei Zahnimplantaten unterschiedlicher Zusammensetzung unter Berücksichtigung des Eigenvolumens mit zwei Verfahren zur Metallartefaktkorrektur (view angle tilting (VAT) und slice-encoding for metal artifact correction (SEMAC); multip-le slab acquisition with VAT gradient, based on a SPACE sequence (MSVAT-SPACE)) in der T2-Wichtung bestimmt. Ferner wurde die Artefaktgröße bei zusätzlicher Fettunterdrückung untersucht. Die Ergebnisse wurden mit Standard TSE- und SPACE-Sequenzen verglichen, welche ebenfalls bezügliche Artefaktminimierung optimiert wurden (Bandbreite, Auflösung etc.). Zuletzt wurde die Bildqualität der einzelnen Sequenzen quantitativ durch Berechnung des Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR) und qualitativ am Schweinekopfphantom durch zwei unabhängige, verblindete Radiologen verglichen.

Ergebnisse:

Durch Verwendung der MSVAT-SPACE-Technik konnten die Artefakte signifikant um mindestens 47% ohne- bzw. 74% mit aktivierter Fettsuppression im Vergleich zur Standard SPACE reduziert werden. Durch Verwendung der VAT/SEMAC-Technik wurde keine relevante Größenreduktion der Artefakte im Vergleich zur Standard TSE mit bzw. ohne Fettsuppression erreicht. Es fanden sich signifikante, aber insgesamt nur geringe Unterschiede im SNR-Vergleich und kein signifikanter Unterschied in der qualitativen Bewertung der Bildqualität.