Rofo 2016; 188 - RK113_5
DOI: 10.1055/s-0036-1581589

Diagnostische Genauigkeit der Schnittbilddiagnostik von Speicheldrüsentumoren: Auswertung von CT und MRT-Aufnahmen

T Vogl 1, T Stark-Paulsen 2, I Burck 2, M Albrecht 2
  • 1Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
  • 2Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Zielsetzung:

Evaluation der Wertigkeit der radiologischen Diagnostik von Speicheldrüsentumoren mittels MRT-/CT-Aufnahmen in Korrelation zur Expertise der Reader.

Material und Methodik:

In dieser retrospektiven Analyse wurden 128 Patienten (53 Frauen, 75 Männer; Durchschnittsalter: 55 ± 17) mit Verdacht auf Speicheldrüsentumoren mittels 116 MRT- und 12 CT-Aufnahmen von 3 Radiologen mit unterschiedlicher Expertise (R1> 20 Jahre, R2 = 10 Jahre; R3 = 7 Jahre) evaluiert und mit den histopathologischen Ergebnissen verglichen. Bei 110 Patienten wurden 87 (68%) benigne (42 pleomorphe Adenome, 40 Warthin-Tumoren, 5 sonstige) und 23 (18%) maligne Tumoren (15 Plattenepithelkarzinome, 2 Non-Hodgkin Lymphome, 1 Melanom) diagnostiziert. Bei 18 Patienten ergab sich ein unauffälliges Bild. Durchschnittsgröße der benignen und malignen Tumoren war 21 mm. Sensitivität, Spezifität, PPD, NPD, Cohens-Kappa (k) und Inter-Class-Correlation (ICC) wurden berechnet.

Ergebnisse:

Bei Dignitätsbestimmung für MRT (ICC = 0,56, p≤0,001) sind die durchschnittlichen Ergebnisse für Sensitivität und Spezifität von R1 (98%, 99%) am höchsten, gefolgt von R2 und R3 (beide 18%). Für CT (ICC = 0,45, p≤0,001) gilt für Sensitivität und Spezifität bei R1 (100%/100%) > R2 (90%/87%) > R3(73%/76%). Bei Klassifizierung von Tumoren mittels MRT (k = 0,4; p≤0,001) ist die Sensitivität und Spezifität bei R1 100%/99%, bei R2 73%/89% und bei R3 56%/78%, wobei Spezifität und Sensitivität bei CT (k = 0,65; p≤0,001) für R2 (72%/93%) und R3 (78%/85%) fast gleich sind. Beim MRT (k = 0,4; p≤0,001) ist die Übereinstimmung kleiner als beim CT (k = 0,65; p≤0,001).

Schlussfolgerungen:

Die diagnostische Zuordnung von Speicheldrüsentumoren in der Schnittbilddiagnostik verbessert sich signifikant mit der Expertise der Reader.