Tomosynthese-gesteuerte Biopsie

Kurzfassung:

Den nachteiligen Effekt der Gewebsüberlagerung in der 2D-Mammografie vermag die Technik der 3D-Mammografie oder Tomosynthese deutlich zu reduzieren. Dadurch konnten international in mehreren Studien sowohl Steigerungen der Sensitivität als auch Reduktionen der falsch-positiven Rate belegt werden. Die in der 2D-Technik für ein Bild verwendete Strahlendosis wird in der 3D-Technik auf einen Winkelbereich verteilt, der herstellerabhängig zwischen 15 ° und 48 ° liegt und typischerweise mit zunehmendem Winkel ansteigt. Ein Hersteller bietet ein Gerät mit zwei wählbaren Winkeleinstellungen an, was vor allem für die Mikrokalkabklärung hilfreich sein kann. Um die bilddiagnostisch höhere Sensitivität auch bioptisch umsetzen zu können, liegt die Nutzung der 3D-Technologie für die Biopsie-Steuerung nahe. Für die derzeit allerdings noch selten verfügbare Tomosynthese-gestützte Biopsie konnten eine Verringerung der Eingriffszeit und partiell auch Erhöhung der Eingriffssicherheit gezeigt werden. Vorteilhaft erscheint auch die Möglichkeit der Planung zweier distanter, dezentraler Punktionsorte auf einem einzigen 3D-Datensatz, während dies stereotaktisch aufgrund des Heraustretens eines dezentralen Befundes im schrägen Strahlengang typischerweise nicht möglich ist. Zum Zeitpunkt der Abstractentstehung bieten zwei Hersteller die Tomosynthese-gesteuerte Biopsie mit unterschiedlichen Nadelführungen als Produkt an. Lediglich ein Hersteller ist weltweit in der Lage, zur Biopsie-Planung serienmäßig zwei Winkeltechniken anzubieten. Die aufgrund internationaler Datenlage und konkordanter eigener Erfahrung vorhersehbare Entwicklung der 3D-Mammografie wird auch die interventionellen Tomosynthese-Techniken zukünftig noch vorantreiben.

Lernziele:

Grundlagen der Technik der Tomosynthese/3D-Mammografie, deren Vorteile, Strahlendosis-Aspekte und Kenntnis der Möglichkeiten der 3D-Biopsie-Steuerung, Nadelartefakte und Befunddarstellungen.