Rofo 2016; 188 - WISS311_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581630

Einfluss der pathologischen und molekularen Parameter auf die Größenbestimmung des reinen DCIS in der präoperativen MR-Mammografie und Mammografie

B Wietek 1, P Schulze Temming-Hanhoff 1, J Pawlowski 2, B Wiesinger 1, G Helms 3, U Vogel 4, M Hahn 3, C Röhm 3, F Fend 4, K Nikolaou 1, A Staebler 4
  • 1Radiologische Kliniken, Universitätsklinikum Tübingen, Abt. f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Institut für Pathologie, Abteilung Allgemeine Pathologie, Tübingen
  • 3Universitätsfrauenklinik, Tübingen
  • 4Institut für Pathologie, Abteilung Allgemeine Pathologie, Tübingen

Zielsetzung:

Ziel der Studie war es, den Einfluss der pathologischen und der molekularen Parameter auf die Genauigkeit der Größenbestimmung des reinen DCIS in der MR-Mammografie (MRM) und Mammografie (MG) zu untersuchen.

Material und Methodik:

100 Patientinnen mit einem histologisch gesicherten reinem DCIS, welche eine Mammografie und zusätzlich eine präoperative MRM erhielten, wurden eingeschlossen. Die MRM erfolgte bei 1,5 Tesla mit Mamma-Doppelspule und einer dynamischen, KM-angehobenen T1w-GE-Sequenz. Unterschiede in der Läsionsgröße von bis zu ± 10 mm wurden als Übereinstimmung gewertet. Neben der histologischen Größenbestimmung in systematischer und segmentaler Aufarbeitung wurden zusätzlich der histologische Subtyp, der Zelltyp sowie das Wachstumsmuster als auch der Kernmalignitätsgrad, begleitende Komedonekrosen, Mikrokalzifikationen, und der Grad der Entzündung, sowie der Östrogen und Progesteron Rezeptor sowie Her2 Status und der molekulare Subtyp ermittelt.

Ergebnisse:

Die exakte Größenbestimmung mittels der MRM erfolgte in 87% d. F., dabei wurde in 7% über- und in 6% d. F. unterschätzt. Signifikant besser im Vergleich zur MG, in der nur in 43% d. F. eine exakte Größenbestimmung erfolgte, in 6% wurde die Größe über- und in 52% d. F. unterschätzt oder überhaupt nicht detektiert. Die Größenkorrelation von MRM und Histologie zeigte sich signifikant verbessert in den Segmentresektaten im Vergleich zu den Abladaten (96,2% und 76,6%, p < 0,008 Chi2. Im Vergleich zur MG konnte in der MRM die exakte Größenbestimmung von HER2 positiven DCIS erzielt werden (80% MRM vs. 32,.5% MG mit 60% unterschätzen Fällen).

Schlussfolgerungen:

Die Größe des reinen DCIS in der MRM konnte in bis zu 96,2% d. Fälle exakt bestimmt werden, wenn eine segmentale und systematische histologische Aufarbeitung der Mammaresektate erfolgte. Im Vergleich vom MG und MRM hinsichtlich der histologischen und molekularen Typen weist die MRM in allen Untergruppen deutliche Vorteile auf, am meisten profitieren jedoch die Patientinnen mit einem HER 2 positiven DCIS.