Rofo 2016; 188 - RK402_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581641

Brustkrebsfrüherkennung bei intermediärem Risiko

M Müller-Schimpfle 1
  • 1Klinikum Frankfurt Höchst, Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Frankfurt a.M.

Kurzfassung:

Für Populationskollektive ebenso wie für Hochrisikokollektive stehen leitlinienbasierte Früherkennungsempfehlungen zu Verfügung. Für das Kollektiv der Frauen mit intermediärem Brustkrebsrisiko sind keine solchen Empfehlungen verfügbar, obwohl es sich um mehr Betroffene handelt als im Hochrisikobereich und eine operative Prophylaxe typischerweise nicht infrage kommt, so dass der bildgebenden Früherkennung bei 15 – 30% Lebenszeitrisiko in dieser Gruppe eine wesentliche Bedeutung zukommt. In diese Risikogruppe fallen beispielweise Frauen mit einer eindeutigen familiären Risikokonstellation, aber ohne BRCA 1/2 – Nachweis, Frauen mit einer CHEK2-Mutation, höchster Brustdichte oder Eigenanamnese eines CLIS oder ADH. Dadurch sind bei Frauen mit intermediärem Risiko vermehrt falsch-positive Befunde wie aber auch falsch-negative Befunde zu erwarten, jeweils abhängig von der individuellen Bruststruktur und der verwendeten Modalität. Daher ist die Kenntnis der individuellen Risikokonstellation einer Frau mit intermediärem Risiko wichtig für die Beratung hinsichtlich der bestmöglichen Wahl und Kombination von Modalitäten.

Lernziele:

Kenntnisse der Stärken und Schwächen der Modalitäten abhängig von der Risikokonstellation bei Frauen mit intermediärem Brustkrebsrisiko.