Rofo 2016; 188 - WISS309_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581651

Einfluss verschiedener Narkotika auf mittels Kontrastultraschall erhobene Perfusionsparameter

C Heneweer 1, J Sieler 2, O Jansen 2, M Both 2
  • 1Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • 2UKSH, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel

Zielsetzung:

Im Rahmen präklinischer Studien werden zum Teil innerhalb eines Versuchansatzes unterschiedliche Narkotika verwendet. Werden z.B. zu Versuchsbeginn invasive Eingriffe mit nichtinvasiver Bildgebung kombiniert, ist eine analgetische Komponente obligat, die bei einer nichtinvasiven Verlaufskontrolle nicht benötigt wird. Verschiedene Narkotika können die Herz-Kreislaufsituation der Versuchstiere unterschiedlich beeinflussen. Inwiefern dies Einfluss auf mittels kontrastverstärkten Ultraschalls erhobene Perfusionsparameter hat, sollte in der vorliegenden Studie untersucht werden.

Material und Methodik:

Es wurden die Hinterläufe gesunder FoxN1-Mäuse (n = 4/Gruppe) mittels CEUS an einem Vevo 2100-System (VisualSonics Inc. Toronto) mit einem 40 MHz-Schallkopf bei konstanter Körpertemperatur untersucht. Verglichen wurden Isofluran und die Injektionsnarkosen Medetomidin-Midazolam-Fentanyl, Ketamin-Xylazin und Ketamin-Medetomidin jeweils in Standarddosierung. Nach intravenöser Injektion der Microbubbles (MicroMarker Kit 1, VSI) wurden Wash-In-Kurven und Destruction-Replenishment-Sequenzen aufgenommen. Die Datenauswertung erfolgte mittels der mitgelieferten Software (VevoCQ, VSI).

Ergebnisse:

Die Analyse zeigte eine signifkant höhere rise time und time to peak bei der Isoflurannarkose verglichen mit allen Injektionsnarkosen. Dafür waren relatives Blutvolumen und relativer Blutfluss unter Isofluran im Vergleich zu allen Injektionsnarkosen signifikant erniedrigt. Das peak enhancement hingegen war bei Verwendung von Ketamin-Xylazin signifikant erhöht im Vergleich zu den medetomidinhaltigen Injektionsnarkosen und Isofluran.

Schlussfolgerungen:

Bereits die Verwendung gesunder Mäuse und eines einfachen Modellsystems zeigte einen komplexen Einfluss verschiedener Narkotika auf die mittels CEUS erhobenen Perfusionsparameter. Ein Narkosewechsel innerhalb einer Studie sollte daher unbedingt vermieden werden, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Inwiefern dies Relevanz für andere Modalitäten besitzt, sollte untersucht werden.