Rofo 2016; 188 - WISS312_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581655

Ganzkörper-Staging von Patienten mit Brustkrebsrezidiven: Vergleich der 18F-FDG PET/MRT mit der 18F-FDG PET/CT, MRT und CT

L Sawicki 1, J Grueneisen 2, B Schaarschmidt 1, C Buchbender 1, J Kirchner 1, J Nagarajah 3, L Umutlu 2, G Antoch 1, S Kinner 2
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Zielsetzung:

Evaluation des diagnostischen Nutzens der 18F-FDG PET/MRT, der 18F-FDG PET/CT, der MRT und der CT im Ganzkörper-Staging von Patienten mit Brustkrebsrezidiven.

Material und Methodik:

Bei 21 Patienten mit Verdacht auf Brustkrebsrezidiv wurde anschließend an eine PET/CT die PET/MRT unter Ausnutzung des residualen 18F-FDG Aktivität durchgeführt. PET/MRT, PET/CT, die CT Komponente der PET/CT (CTPET/CT) und die MRT Bilder der PET/MRT (MRTPET/MRT) wurden separat bezüglich Anzahl, Lokalisation und Dignität (benigne/maligne) von Läsionen ausgewertet. Der Referenzstandard für Dignität basierte auf histologischen Untersuchungen und radiologischer Verlaufsbildgebung. Unterschiede zwischen PET/MRT und PET/CT im SUVmax von korrespondierenden PET-positiven Läsionen wurden durch einen Wilcoxon-Test quantifiziert. Zudem wurde der SUVmax mittels des Pearsons Koeffizienten intermodal korreliert. Die Interrater-Übereinstimmung bezüglich Dignität wurde durch Cohens kappa ermittelt.

Ergebnisse:

Bei 17 der 21 Patienten lag ein Brustkrebsrezidiv vor. PET/MRT, PET/CT und MRTPET/MRT erlaubten die korrekte Identifikation aller Patienten, wohingegen mittels CTPET/CT nur bei 15 der 17 Patienten ein Brustkrebsrezidiv erkannt wurde. Insgesamt wurden 134 Läsionen gefunden (116 maligne, 18 benigne). Bezüglich der Dignität der Läsionen ließ sich mittels 18F-FDG PET/MRI mit 98.5% der höchste Anteil an korrekt gewerteten Läsionen diagnostizieren. Der Anteil war im PET/CT (94.8%), MRTPET/MRT (88.1%) und CTPET/CT (57.5%) jeweils niedriger. Der SUVmax korrelierte stark (r = 0.72), im PET/MRT lag er jedoch signifikant über dem der PET/CT (SUVmax: 5.6 ± 2.8 vs. 4.9 ± 1.8; p = 0.001). Die Interrater-Übereinstimmung mit PET/MRT und PET/CT erwies sich als deutlich (jeweils k = 0.65). Mit MRTPET/MRT ergab sich eine moderate (k = 0.56) und mit CTPET/CT eine niedrige Übereinstimmung (k = 0.31).

Schlussfolgerungen:

Die 18F-FDG PET/MRT zeigte das höchste diagnostische Potenzial und bietet sich daher als wertvolle Alternative im Ganzkörper-Staging bei Brustkrebsrezidiven an.