Rofo 2016; 188 - WISS203_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581675

T2* Messungen des Knorpels des tibiotalaren Gelenks bei Profifußballern und Probanden bei 3T

C Behzadi 1, F Henes 1, A Laqmani 1, K Maas 1, M Kaul 1, P Adam 1, M Regier 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Zielsetzung:

Vergleich der T2*-Relaxationszeiten des tibiotalaren Knorpels bei professionellen Fußballspielern der höchsten Spielklasse mit gesunden Probanden.

Material und Methodik:

Der Knorpel des oberen Sprunggelenks wurde am 3T MRT bei 20 Profifussballern und 20 gesunden Probanden untersucht. Nach einer Ruhephase von 30 Minuten in Rückenlage wurde eine 3D PD gewichtete Sequenz und eine coronare T1w Sequenz zur morphologischen Analyse durchgeführt. Außerdem wurden die T2*-Relaxationszeiten (22 Echozeiten: 4,6 – 52,9 ms; Ortsauflösung 0,5 × 2x2 mm) in sagittaler Schichtführung bestimmt. Der Knorpel des Sprunggelenks wurde in 3 Zonen (lateral, zentral und medial) unterteilt. In jeder Zone wurde manuell eine ROI in den anterioren, zentralen und posterioren talaren als auch tibialen Knorpel eingezeichnet (n = 18 ROIs pro Individuum), die den Knorpel bis zur Grenzlamelle beinhaltete. Alle Bilddaten der T2*-Messung wurden mittels einer eigens entwickelten Software (ImageJ) analysiert. Die statistische Analyse umfasste einen student T-Test sowie die Bestimmung der Konfidenzintervalle.

Ergebnisse:

Die durchschnittlichen T2*-Relaxationszeiten der Profifussballer waren signifikant höher als die der Probanden (22,3 vs. 18,5 ms; p < 0,001). Die größten Unterschiede zeigten sich in der posterioren Zone des tibiotalaren Knorpels (23.9 ms vs. 18,7 ms). In den anterioren und zentralen Anteilen des Knorpels zeigte sich ein Trend hin zu höheren Werten bei den Profifußballern, jedoch konnte hier kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

Schlussfolgerungen:

Diese initialen Ergebnisse deuten auf verlängerte T2*-Relaxationszeiten am OSG des Profisportlers bereits im jungen Alter als Folge der täglichen intensiven Belastung hin. Prospektive Studien müssen zeigen, ob diese als temporäre Adaption oder Frühform einer degenerativen Chondropathie anzusehen sind.