Rofo 2016; 188 - WISS202_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581725

Dynamische Multiecho-Perfusions-MRT bei intrakraniellen Tumoren: Reproduzierbarkeit und diagnostische Wertigkeit

A Abramyuk 1, A Abramyuk 2, V Hietschold 3, T Juratli 4, K Sitoci-Ficici 5, J Linn 6
  • 1Iniklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
  • 2Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
  • 3Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Dresden
  • 4Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Dresden
  • 5Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie,
  • 6Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie

Zielsetzung:

Mit dynamischen Multi-Echo-Sequenzen können kapilläre und interstitielle Kontrastmittelverteilung simultan erfasst werden. Die Modellierung des Tumorgewebes aus zwei Komponenten mit unterschiedlichen Larmor-Frequenzen kann zusätzliche Information über die Struktur des Tumors liefern. Ziel dieser Studie war die Bewertung von Reproduzierbarkeit und diagnostischem Wert einer dynamischen Multi-Echo-FLASH-Sequenz bei verschiedenen intrakraniellen Tumoren.

Material und Methodik:

43 Patienten mit intrakraniellen Tumoren (21 Gliome, 10 Meningeome, 10 Metastasen, 2 Lymphome) wurden präoperativ mit einer 10-Echo-FLASH-Sequenz bei 3 Tesla untersucht, 18 davon zweimal (mittleres Zeitintervall 2 d). Perfusionsparameter (Ktrans und CBV) wurden über das Tofts- und Patlak-Modell mit unterschiedlichen arteriellen Inputfunktionen (AIF) berechnet. Das Signal als Funktion der Echozeit (TE) wurde als komplexe Summe zweier Signale mit einer chemischen Verschiebung Delta (Δ) und einem Signalverhältnis (r) modelliert. Zusätzlich wurde die Korrelation der Perfusionsparameter in Glioblastomen mit und ohne Methylierung des MGMT-Promotors (7 bzw. 14 Patienten) untersucht.

Ergebnisse:

Die beste Reproduzierbarkeit wurde für Ktrans nach Tofts und für CBV beobachtet, beide berechnet mit einer vom R1*-Verlauf in einer Vene abgeleiteten AIF. Die höchsten Ktrans- und CBV-Werte wurden bei Meningeomen gefunden, gefolgt von Glioblastomen. vom Zwischen dem normalen und dem Tumorgewebe unterschied sich Δ statistisch signifikant (3.34 vs. 3.26 ppm, p = 3.2%). Das niedrigste r fand sich für maligne Gliome und das höchste für Meningeome. Ebenso unterschieden sich Ktrans und CBV signifikant in Abhängigkeit vom MGMT-Promoterstatus.

Schlussfolgerungen:

Die dynamische Multiecho-Perfusions-MRT erlaubt eine stabile und plausible Bestimmung von Ktrans und CBV in unterschiedlichen intrakraniellen Tumoren und könnte wichtige Zusatzinformation über die Struktur des Tumorgewebes liefern.