Rofo 2016; 188 - WISS207_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581731

Das neue CT-Blend Sign weist eine hohe Korrelation mit dem bekannten Spot Sign auf und ist ein zuverlässiger Prädiktor eines schlechten Outcomes

P Sporns 1, T Niederstadt 1, W Schwindt 1, C Cnyrim 1, W Heindel 1, T Zoubi 1, U Hanning 1
  • 1University Hospital Münster, Department of Clinical Radiology, Münster

Zielsetzung:

Eine signifikante frühe Zunahme des Hämatomvolumens bei Patienten mit Intrazerebraler Blutung (ICB) zeigt sich in ca. einem Drittel der Fälle. Das kürzlich neu beschriebene „blend sign“ (BS) zur Prädiktion einer Zunahme des Hämatoms in der nativen Computertomografie (NCT) wird als sehr spezifisch beschrieben. Ein weiterer Parameter zur Prädiktion einer Zunahme intrazerebraler Blutungen ist das bereits in vielen Studien etablierte „spot sign“ (SS), welches sich in der CT- Angiografie (CTA) nachweisen lässt. Wir führten daher eine Studie durch, die die Assoziation zwischen dem neu beschriebenen BS und dem etablierten SS, sowie deren jeweiligen Wert zur Vorhersage des individuellen Outcomes charakterisieren sollte.

Material und Methodik:

Retrospektive Analyse von Patienten mit ICB und einem Alter > 18 Jahre zwischen Januar 2010 und August 2015. Als Einschlusskriterien definierten wir 1) spontane ICB nachgewiesen im NCT und 2) Durchführung von NCT und CTA bei Aufnahme in einem Zeitfenster von 6 Stunden nach Einsetzen der Symptome. Als schlechtes Outcome definierten wir 1) frühe Hemikraniektomie innerhalb der ersten 48 Stunden nach Einsetzen der Symptome unter standardisierten Kriterien oder 2) sekundäre Verschlechterung des Glasgow Coma Scores um mehr als 3 Punkte. Das Hämatomvolumen wurde mittels Analyze bestimmt.Die Statistische Korrelation zwischen BS und SS und das finale Outcome wurden mittels ROC-Kurven verglichen.

Ergebnisse:

Von 183 Patienten mit spontaner ICB zeigten 37 (20,2%) ein BS und 42 ein SS. Bei 35 Patienten zeigten sich sowohl BS als auch SS. Von diesen 35 Patienten hatten 31 (88,6%) ein schlechtes Outcome. Im Gegensatz dazu zeigten lediglich 52 von 139 Patienten ohne initiales BS oder SS ein schlechtes Outcome. Die Analyse der ROC- Kurven zeigte eine sehr hohe Korrelation zwischen BS und SS.

Schlussfolgerungen:

Das neu beschriebene Blend Sign zeigt eine sehr hohe Korrelation mit dem bekannten Spot Sign in der CTA und ist ein zuverlässiger Parameter zur Prädiktion eines schlechten Outcomes.